Klatsche: Autobauer bringt erstes E-Auto raus und muss zurückrudern

E-Auto-Produktion in einer Fabrik - ein Mitarbeiter schraubt gerade an der Rückseite im Bereich des Kofferraums an einem E-Auto oder an einem elektronischen Fahrzeug.
Symbolbild © istockphoto/Traimak_Ivan

Eine kurzfristige Namensänderung verwundert Besitzer und Fans von Alfa Romeo. Kurz bevor der italienische Autobauer sein erstes E-Auto auf den Markt bringt, ändert er noch den etwas unglücklichen Namen „Milano“ um. Ein starker Widerstand aus einer politischen Richtung ist der Grund.

Die Namensgebung von Automodellen ist oft eine Kunst für sich und kann zuweilen zu kuriosen Situationen führen. Unterschiedliche Bedeutungen von Modellnamen in verschiedenen Ländern können zu Missverständnissen oder sogar unpassenden Assoziationen führen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist Alfa Romeos neuer Elektro-SUV, das ursprünglich den Namen „Milano“ trug, was auf Italienisch für Mailand steht. Doch politischer Druck bringt den ikonischen Autobauer dazu, den E-Auto Namen doch noch zu ändern.

Die Namensverwirrung um das Alfa Romeo Elektro-SUV

Der neue Elektro-SUV von Alfa Romeo sollte ursprünglich unter dem Namen „Milano“ bekannt sein, als Hommage an die Stadt, in der der Automobilhersteller gegründet wurde. Schon wenn man ihn hört, denkt man La dolce vita, Italienurlaub und den Gardasee. Doch politische Bedenken bezüglich des Produktionsstandorts in Polen führten dazu, dass man den Namen doch noch ändern musste.

Gemäß einem Gesetz, das die Verwendung italienischer Markennamen für Produkte außerhalb Italiens regelt, stellte man die Verwendung des Namens „Milano“ infrage. Nach diesem italienischen Gesetz ist es nämlich unzulässig, italienische Markennamen für Produkte zu verwenden, die außerhalb des Landes hergestellt wurden. Infolgedessen entschied sich Alfa Romeo, den SUV in „Junior“ umzubenennen, was eine Tradition in der Markengeschichte darstellt. Nach der Produktion und dem teuren Marketing ein denkbar schlechter Moment.

Lesen Sie auch
Erneute Insolvenz: Deutscher E-Auto-Hersteller kämpft gegen Aus

Aufmerksamkeit durch Namensänderung

Die Kontroverse um die Namensänderung hat Alfa Romeo natürlich unerwartete internationalen Aufmerksamkeit beschert. Trotz der anfänglichen Diskussionen über den Namen verzeichnete die Webseite des Unternehmens einen bemerkenswerten Anstieg an Besuchern. Viele schienen sich nun plötzlich für das neue E-Auto des Automobilherstellers mit dem veränderten Namen zu interessieren.

Alfa Romeo betonte, dass die Namensänderung nicht aufgrund eines Fehlers, sondern aus dem Wunsch nach gegenseitigem Verständnis erfolgte. Trotzdem zeigt dieser Vorfall die Bedeutung und die Herausforderungen bei der Namensgebung von Automodellen auf, insbesondere in einem globalisierten Markt. Die Namensänderung folgt einer Tradition der Marke, die den Namen „Junior“ erstmals 1966 für eine Variante des Giulia Sprint GT verwendete und später auf Modelle wie den GT 1300 übertrug.