Vor dem Aus: Erste deutsche Großstadt verbannt jetzt E-Scooter

Ein E-Scooter parkt in einer Großstadt.
Symbolbild © istockphoto/Heiko119

Für manche sind sie ein praktisches Fortbewegungsmittel im urbanen Raum. Für andere hingegen ein großes Ärgernis. Nun verbannt die erste deutsche Großstadt E-Scooter von den Straßen. Die Frage steht im Raum: Ist es eine notwendige Maßnahme oder radikale Symbolpolitik?

E-Scooter haben sich als beliebtes Fortbewegungsmittel in deutschen Städten etabliert. Doch in Gelsenkirchen könnte sich das bald ändern. Die Großstadt verbannt jetzt als erste die E-Scooter der Anbieter Tier und Bolt. Konkret bedeutet das, man will ihre Verträge auslaufen lassen. Das wiederum bedeutet, dass die Roller bald nicht mehr ausgeliehen werden können.

Sicherheitsbedenken und Forderungen der Stadt

Gelsenkirchen begründet diesen Schritt damit, dass es zu viele Unfälle mit E-Scootern gibt, oft unter dem Einfluss von Alkohol. Zudem werden häufig zwei Personen auf einem Roller gesehen, was generell unzulässig ist. Und wenn man sich in seiner eigenen Stadt umschaut, fällt auf, dass so ein Verhalten inzwischen leider gang und gäbe ist. Die Nordrhein-Westfälische Stadt fordert jetzt von den Anbietern, die Identität der Nutzer zu überprüfen, um die Sicherheit aller zu erhöhen.

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Tier und Bolt haben gegen diese Entscheidung allerdings einen Eilantrag gestellt und wehren sich, um die E-Scooter weiterhin betreiben zu können. Sie argumentieren, dass sie bereits Maßnahmen wie Reaktionstests eingeführt haben, um die Anzahl der betrunkenen Fahrer zu minimieren. Dennoch wollen sie keine Identifizierung der Nutzer einführen, da sie Zweifel an der Wirksamkeit dieser Maßnahme haben.

Gerichtsentscheidung und Ausblick

Das Gericht hat den Eilantrag abgelehnt und unterstützt somit vorläufig die Entscheidung der Stadt. Die Hauptverhandlung steht jedoch noch aus, und Tier sowie Bolt prüfen die Möglichkeit einer Beschwerde gegen diese vorläufige Entscheidung. In der Zwischenzeit müssen beide Anbieter ihre E-Scooter aus Gelsenkirchen entfernen. Dies ist ein Erfolg für Gelsenkirchen und für die genervten Einwohner der Innenstadt.

Sollten die Anbieter dieser Forderung nicht nachkommen, drohen Bußgelder seitens der Stadt. Trotz dieser Entwicklung betonen Tier und Bolt, dass sie ihre Services gern weiterhin in Gelsenkirchen anbieten würden. Der Ausgang der Auseinandersetzung bleibt vorerst unklar, während sich die Stadt auf die bevorstehende Entfernung der E-Scooter vorbereitet.