Wegen Deutschland-Ticket: Züge sollen nun alle gestrichen werden

Ein Hauptbahnhof mit vielen Fahrgästen. Millionen werden vom Bahnstreik betroffen sein.
Symbolbild © istockphoto/Alexander Farnsworth

Darüber werden sich vor allem Pendler zu Recht aufregen. Das Deutschland-Ticket, eigentlich von vielen hierzulande gefeiert, ist nun der Grund dafür, dass in einem Bundesland Züge gestrichen werden. Gibt es noch eine Rettung oder fahren bald wirklich weniger Regio-Züge im Norden?

Der Verkehrsminister von Schleswig-Holstein, Claus Ruhe Madsen, sorgt für Aufsehen mit seinem Vorschlag, Zugverbindungen im Land drastisch zu kürzen. Das Ziel: Geld sparen, da die finanziellen Mittel für Subventionen wie das Deutschland-Ticket knapp werden. Das Deutschland-Ticket ist also der Grund dafür, dass Züge in einem Bundesland gestrichen werden? Das hatte man bei der Einführung bestimmt nicht so geplant.

Schleswig-Holstein erwägt Kürzungen im Schienenverkehr

Der Verkehrsminister von Schleswig-Holstein, Claus Ruhe Madsen, plant drastische Maßnahmen im Schienenverkehr des Landes. Die finanziellen Mittel für Subventionen wie das Deutschland-Ticket gehen zur Neige und nun sind schwierige Schritte angesagt. Um Kosten zu sparen, denken Politiker darüber nach, fünf Prozent der Schienenverbindungen im Dezember zu streichen. Weitere fünf Prozent sollen im Jahr 2025 folgen.

Diese Überlegungen könnten sich enorm auf das tägliche Leben der Bürger und vor allem der Pendler auswirken. Schließlich wäre davon jede zehnte Bahnverbindung im Land betroffen. Zwar schließt das Ministerium eine vollständige Streichung ganzer Strecken aus, dennoch sind die Auswirkungen auf die Mobilität der Menschen spürbar. Besonders Verbindungen in den Abendstunden oder die Verlängerung von Taktzeiten stehen zur Diskussion. Insgesamt bräuchte man somit viel länger für dieselben Strecken als noch vor einem Monat.

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Finanzielle Herausforderungen durch das Deutschland-Ticket

Das Deutschland-Ticket bereitet den Bundesländern also erhebliche finanzielle Probleme, mit denen keiner gerechnet hat. Mit nur 49 Euro verursacht es Verluste für die Verkehrsgesellschaften, die diese mit Steuergeldern ausgleichen müssen. In Hamburg beliefen sich die Verluste im vergangenen Jahr bereits auf über 250 Millionen Euro. Der prognostizierte Anstieg beläuft sich auf bis zu 500 Millionen Euro bis 2025.

Verkehrsminister Madsen betont, dass der Bund die Regionalisierungsmittel nicht erhöht habe und sogar Kürzungen plane. Dies führe dazu, dass allen Bundesländern Mittel zur Finanzierung des Nahverkehrs auf der Schiene fehlen würden. Die Zukunft des Deutschland-Tickets bleibt höchst unsicher. Politiker ziehen mindestens eine Preiserhöhung in Betracht. Weitere Entscheidungen erwartet man bei der bevorstehenden Verkehrsministerkonferenz. Hier will man die Diskussion über die Verteilung der Finanzmittel zwischen Bund und Ländern fortsetzen.