Die Tiere werden langsam aneinander gewöhnt
Der Zoo Karlsruhe will sich in der Zucht von in der Natur ausgerotteten Säbelantilopen engagieren und hat dafür jetzt ein neues Tier bekommen. Nachdem im September bereits zwei weibliche Säbelantilopen aus England zu den sechs Tieren in den Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe gekommen waren, ist die Herde jetzt mit einem Bock vervollständigt worden.
Das zweijährige Tier aus Lissabon hat diese Woche das erste Mal die Anlage neben dem Giraffenhaus erkundet. Dabei hat er zunächst die Watussi-Rinder kennengelernt, mit denen er in Zukunft zusammenlebt. Kurz darauf wurden die ersten beiden Weibchen aus den Stallungen zu ihm gelassen, die drei haben sich recht gut verstanden. In der nächsten Zeit sollen die Tiere immer mehr aneinander gewöhnt werden, was bei den forschen Antilopen vor allem unter den Weibchen nicht immer ganz einfach ist.
“Der Bock ist bereits geschlechtsreif. Es wäre sehr schön, wenn sich bald Nachwuchs einstellen würde”, hofft Claudia Vollhardt, Kuratorin für Zoobetrieb. Der Grundstein für die Zucht mit unterschiedlichen Blutlinien sei mit dieser neu zusammengestellten Herde gelegt. “Es ist für uns ein wichtiges Artenschutzprojekt”, betont Vollhardt.
Säbelantilopen sind in den Ursprungsländern Nordafrikas völlig ausgerottet worden. Noch 1970 gab es in der Natur mehrere Tausend Säbelantilopen. Durch Bürgerkriege, Wilderei und Dürreperioden starben sie jedoch komplett aus. In Zoos und Privathaltungen überlebten Tiere, auf die die heutigen Zuchtgruppen in Zoos zurückgehen. Im Süden Tunesiens wurden in einem umzäunten Gebiet des Bou-Hedma-Nationalparks bereits Antilopen ausgewildert. Auch in weiteren Schutzgebieten Tunesiens, Marokkos und des Senegals gibt es Wiederansiedlungen. An den zugehörigen Zuchtprojekten will sich der Karlsruher Zoo beteiligen.