„Bedroht“: Erster Zoo wildert seltene Tiere in freier Wildbahn aus

Mehrere Tierschützer befinden sich auf einem Boot und wildern einen Flussdelfin aus. Das Wasser ist ruhig und – typisch für Flusswasser – leicht grün. Die Menschen auf dem Boot schieben den Delfin mithilfe eines Brettes ins Wasser.
Symbolbild © imago/Xinhua

Es ist kaum zu glauben, aber ein Zoo wildert seltene Tiere in der freien Wildbahn aus. Und das hat einen ganz bestimmten Grund. Hier erfährt man mehr darüber.

Zoo oder Tierparks sind seit vielen Jahren umstrittene Institutionen. Tatsächlich werden durch sie einerseits besondere exotische Tiere geschützt, auf der anderen Seite ist eine Haltung in Käfigen wohl für kein Tier wirklich artgerecht. Umso überraschender ist da die Nachricht, dass der erste Zoo fortan seltene Tiere in der freien Wildbahn auswildert.

Nur noch selten zu finden

Seltene Tiere sind heutzutage nur noch in Einzelfällen in freier Wildbahn zu finden. Oft fristen sie ein trauriges Dasein im Zoo oder werden von Wilderern gejagt. Doch genau das will ein Zoo in Leipzig jetzt ändern. Der berühmte Zoo arbeitet derzeit daran, seltene Tiere wieder in Freiheit anzusiedeln. Den Anfang soll dabei der Feldhamster machen. Und tatsächlich hat man ein Exemplar dieser Tierart vor Kurzem tatsächlich wieder in die Natur entlassen.

Auf der Webseite des Zoos kann man nachlesen, dass dieses seltene Tier sich wieder in der freien Wildbahn befindet. Lange Zeit galt der kleine Nager als beinahe komplett ausgerottet. Als Graslandbewohner leben Hamster hauptsächlich auf Ackerland und ernähren sich von Feldfrüchten. Steht ihnen durch Monokulturen aber beispielsweise nur Mais oder Weizen zur Verfügung, ist das eine ernährungsphysiologisch schlechte Situation. Die Fortpflanzung ist dadurch gefährdet und die Nachkommen bleiben aus.

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Ein weiteres Problem der seltenen Tiere in Freiheit war es zudem, dass sich das Klima immer weiter verändert hat. Zudem hat sich der Lebensraum durch die Ausbreitung von menschlichen Siedlungen immer weiter verkleinert. Beinahe war der kleine Nager damit komplett von der Bildfläche verschwunden.

Wie gut ist es da, dass dies der Zoo in Leipzig verhindern will.  Gemeinsam mit einem Arbeitskreis mit dem Namen „Kooperativer Feldhamsterschutz“ im Freistaat Sachsen nimmt man sich der Auswilderung der selten gewordenen Tiere in freier Wildbahn an.

Der erste Schritt ist getan

Der erste Schritt ist nun getan und man hat einen der Feldhamster auf einem Feld mit knapp 30 Hektar wieder ausgewildert. Dabei wurde darauf geachtet, dass das Feld möglichst gut für den Feldhamster geeignet und mit geeigneten Futterpflanzen bestellt ist. Auf dem Speiseplan der kleinen Nager stehen nämlich Wintergetreide, Blühmischungen und Luzernen.