Drei Nächte nacheinander um zwölf Uhr fahren jedes Jahr mehrere Kutschen rasselnd an der Karlsruher Schloßkirche an.
Es steigen Gestalten aus und begeben sich in die hell erleuchtete Kirche, in der zu Gesang und Orgelspiel ein Gottesdienst gehalten wird. Sobald dieser vorüber ist, steigen sie wieder in die Kutschen und fahren davon. Einmal wagten sich die Schlosswächter während dieses Gottesdienstes in die Kirche und fanden lauter Verstorbene, darunter Großherzog Ludwig mit seinem Hofstaat, wie in den Stühlen saßen und der Predigt zuhörten, die ein abgeschiedener Hofpfarrer der Kanzlei hielt. Vom Schrecken getrieben eilten die Wächter von dannen. Großherzog Ludwig war der letzte regierende Fürst des Hauses Zähringer und regierte von 1818 bis 1830.
Danke an den deutschen Heimatforscher und Schriftsteller Ludwig Vögely (19.12.1916 – 14.05.2009†), der das Werk hinterlassen hat. 1997 wurde er mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. In den 1980er Jahren hatte er bereits das Bundesverdienstkreuz und 1990 die Johann-Peter-Hebel-Plakette erhalten.
Quellennachweis: Sagen rund um Karlsruhe, Ludwig Vögely, G.Braun heute Der Kleine Buch Verlag Karlsruhe, Erscheinungsjahr 1988