„Geschenke für alle“ in Karlsruhe

Symbolbild

Karlsruhe: Schau in Kunsthalle über 30 Jahre Stiftung Hirsch

„Für Euch! 30 Jahre Stiftung Hirsch“ heißt die als Kulturfahrt mit Bus, Zug oder Flugzeug inszenierte Ausstellung in der Kunsthalle über die Geschenke des Reiseunternehmens an die Menschen der Stadt.

Beheimatet sind sie in elf Museen in und um Karlsruhe. Zu sehen gibt es bis 13. Oktober eintrittsfrei 30 der bisher etwa 100 höchst unterschiedlichen Förderungen. Denn neben Ankäufen für die Sammlungen verbergen sich hier auch Finanzierungen von Restaurierungen, Rahmungen oder Publikationen. Gründer Heinold Hirsch, Sohn des 1943 im KZ Auschwitz ermordeten Fußballnationalspielers Julius Hirsch gründete die hier einmalige Stiftung 1989 aus Dankbarkeit für die Verleihung der Bundesverdienstmedaille. Und dafür, dass er mit seiner Frau Christa als jüdischer Überlebender nach Unrecht und Bedrohung durch den Nationalsozialismus mit seinem erfolgreichen Unternehmen und seiner Kunstbegeisterung  einen Beitrag zur (deutsch-französischen)  Völkerverständigung leisten konnte.

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Daran knüpfen heute Sohn Andreas und  seine Frau Martina an. Kurator Sebastian Borkhardt zeigte daher als erste Exponate zur Stiftungsgründung geschenkte bronzene Medaillons des französischen Bildhauers Pierre-Jean David D´Angers von Victor Hugo und Johann Wolfgang von Goethe. Die kunsthandwerksbegeisterte Christa Hirsch ermöglichte dem Stadtmuseum den Kauf einer prachtvollen Nähmaschine   von Haid&Neu. Später kam das Bild der Großherzogin Sophie dazu. Restauriert wurden die Modelle des frühen Marktplatzes  und des Januskopfes des Werderplatzbrunnens. Das  Pfinzgaumuseum bekam eine Uhr des Gründers der Uhrmacherdynastie Johann Jakob Schmidt. Die Städtische Galerie freute sich über eine Lithografie von Berta Welte, eine Studie von Karl Hubbuch und die Entsäuerung japanischer Farbholzschnitte,  das Stadtarchiv über einen Kalender von 1911. Den Katalog gibt es für fünf Euro.