Nach Jahrzehnten: Traditionsgeschäft schließt in deutscher Großstadt

Ein Geschäft hat die Aufschrift "wir schließen" direkt an der Front. Das Unternehmen ist vielleicht für immer geschlossen und ist vermutlich insolvent. Das gesamte Gebäude sieht verlassen aus.
Symbolbild © imago/Michael Gstettenbauer

Nach zwei Jahrzehnten schließt nun ein Traditionsgeschäft in einer deutschen Großstadt. Der Inhaber kann einfach nicht mehr und muss aufgeben. Doch das ist nicht der einzige Grund.

Nach zwei Jahrzehnten ist Schluss für dieses Traditionsgeschäft in einer deutschen Großstadt, das nun für immer seine Pforten schließt. Für den Inhaber gibt es aus ganz unterschiedlichen Gründen einfach keine andere Wahl mehr. Das steckt dahinter.

Die Gründe sind immer dieselben

Wir haben euch in den letzten Wochen schon von vielen Traditionsgeschäften berichtet, die bereits länger existieren und nun trotzdem zumachen müssen. Dabei sind die Gründe im Prinzip fast immer dieselben. Doch die Kunden sind traurig, denn mit jedem Geschäft, das aus einer Großstadt verschwindet, nimmt die Auswahl vor Ort ab und macht die Innenstädte weniger attraktiv. Doch leider haben viele Inhaber einfach keine andere Wahl mehr. Dabei scheinen in diesem Fall die gängigen Gründe wie steigende Energiekosten und verändertes Konsumverhalten sowie die Auswirkungen der Coronapandemie im Grunde genommen schon überholt. Denn der Inhaber dieses Traditionsgeschäftes hat andere Probleme.

Dieses Traditionsgeschäft schließt

Angefangen hat alles mit einem Verkauf im Hinterhof, als Inhaber André Klimmek vor zwanzig Jahren sein Geschäft nach eigenen Angaben praktisch aus dem Nichts aufbaute. Der Küchenexperte gründete so das „Klimmek’s Küchenland“ in Lütgendortmund. Seit dieser Zeit sind seine Küchen äußerst gefragt. Zusätzlich bot er auch an, die Küche beim Kunden vor Ort zu montieren. Doch seit sein angestellter Monteur vor fast drei Jahren gekündigt hatte, musste der Chef selbst ran. Er montierte nicht nur die Küchen bei den Kunden vor Ort, sondern musste sein Geschäft auch komplett allein führen. Dies wurde dem inzwischen 58-Jährigen einfach zu viel. Deshalb bemühte er sich um einen Nachfolger.

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Doch keiner wollte das Geschäft übernehmen. Es fehlte Klimmek nicht nur ein Nachfolger, sondern auch ein fähiger Monteur. Der Fachkräftemangel sei laut Klimmek einfach allgegenwärtig. Keiner sei heutzutage mehr so dumm und wolle sich im Küchenbereich selbstständig machen. Deshalb habe er seine Entscheidung eigentlich schon Anfang dieses Jahres getroffen. Bis zum 29. Juni haben Kunden noch Zeit, die Ausstellungsküchen zu einem Schnäppchenpreis zu kaufen. Danach ist Schluss. Klimmek freut sich nach eigener Aussage auf seinen Ruhestand, auch wenn er beim Schließen der Tore wohl ein wenig wehmütig werden wird.