Tradition endet: Gesundheitskarte soll komplett abgeschafft werden

Gesundheitskarte mit Geldscheinen.
Symbolbild © istockphoto/Lothar Drechsel

Eine weitere Tradition soll im nächsten Jahr enden, denn die allseits bekannte Gesundheitskarte soll komplett abgeschafft werden. Sie soll bei allen Krankenkassen schrittweise ersetzt werden. Das sind die Hintergründe.

Im kommenden Jahr soll bei allen Krankenkassen die Gesundheitskarte komplett abgeschafft werden. Schrittweise soll es zukünftig ein anderes System geben, wenn man einen Arzt aufsuchen will. Das sind die Hintergründe.

Ohne die Gesundheitskarte geht beim Arzt nichts

Wer zum Arzt geht, muss am Empfang mehrere Fragen beantworten. Die erste ist meistens, was den Patienten in die Praxis führt, und die zweite ist die Frage nach der Gesundheitskarte oder vielen besser bekannt als die Krankenkassenkarte. Dies geschieht immer dann, wenn man in einem Quartal diese Karte noch nicht vorgelegt hat. Wer sie vergisst, muss sie innerhalb von vierzehn Tagen nachreichen. Tut man dies nicht, schreiben viele Praxen eine Privatrechnung. Das ist ärgerlich, da man über die Krankenkasse versichert ist. So wie es aussieht, hat das jedoch bald ein Ende. Ab 2024 soll sich diesbezüglich einiges ändern.

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Krankenkassen gehen digital

Denn die Gesundheitskarte soll abgeschafft werden. Ab dem 1. Januar 2024 kann sich jeder Versicherte eine sogenannte Gesundheits-ID anlegen. Dazu benötigt man die Versichertennummer der Krankenkasse, den Personalausweis, bei dem die Online-Ausweisfunktion freigeschaltet ist, die dazugehörige sechsstellige Ausweis-PIN sowie ein NFC-fähiges Smartphone. Dadurch erhält der Patient in Deutschland Zugang zu den Online-Gesundheits-Apps. Er kann sich das E-Rezept laden oder sich in seine elektronische Patientenakte einloggen. Man kann dieses Vorgehen mit dem Online-Banking vergleichen. Nur, dass es sich in diesem Fall um das Gesundheitskonto handelt.

Die digitale Variante soll in Zukunft viele Prozesse vereinfachen. Ab 2024 kommt die Gesundheits-ID ergänzend zur Gesundheitskarte hinzu bzw. stellt eine Alternative dar. Erst ab 2026 brauchen die Patienten beim Arzt keine Gesundheitskarte mehr vorzuzeigen, sondern dürfen ihre digitale Identität benutzen. Wer weiterhin die Krankenkassenkarte benutzen möchte, darf dies trotzdem tun. Dies betrifft insbesondere älteren Menschen, die vielleicht gar kein NFC-fähiges Smartphone besitzen und sich mit der ganzen Technik um die Gesundheits-App auch gar nicht auseinandersetzen möchten.