Städte sind seit jeher das Zentrum des Lebens und gleichzeitig Puls der Zeit. Dementsprechend bieten manche von ihnen Geschichte zum Anfassen, die es auf einer interessanten Reise durch vergangene Zeiten zu entdecken gilt.
Zudem sind diejenigen Städte in Deutschland, die von einer reichen Vergangenheit zeugen, Schauplätze des kulturellen Erbes des Landes und allein schon deshalb einen Besuch wert. Mit ihrer faszinierenden Architektur, den malerischen Altstädten und den historischen Denkmälern locken diese Städte mit einem ganz besonderen Flair. Jede Stadt hat ihre eigene Geschichte zu erzählen und von alten Handelszentren bis hin zu quirligen Marktplätzen und geschichtsträchtigen Museen einiges zu bieten.
Hier stellen wir einige der bekanntesten historischen Städte Deutschlands vor, die sehenswert und Zeuge der bewegten Geschichte des Landes sind.
Köln
Beginnen wir mit einer der bekanntesten Großstädte des Landes. Köln kann mit seiner über 2.000 Jahre alten Geschichte auf römische Besiedlung zurückblicken und beherbergt dementsprechend noch heute viele architektonische Schätze aus dieser Zeit. Die Stadt wurde von den Römern im Jahr 50 nach Christus als Colonia Claudia Ara Agrippinensium gegründet und, wie es damals üblich war, mit einer mächtigen Stadtmauer geschützt, deren Überreste und prächtige Stadttore (z. B. Eigelsteintor und Hahnentor) noch heute sichtbar sind. Das Römisch-Germanische Museum gibt weitere Einblicke in die Zeit der Römer in Köln.
Der Kölner Dom zählt ebenfalls zu den historischen Sehenswürdigkeiten und gilt als eine der wichtigsten gotischen Kathedralen Europas. Der Bau des Doms begann im 13. Jahrhundert und zog sich über 600 Jahre hinweg. Einen besseren Zeitzeugen des Mittelalters findet man in Köln sonst nur in der mittelalterlichen Altstadt mit ihren bunten Fachwerkhäusern und zahlreichen Kneipen, die zu einem fröhlichen Aufenthalt einladen.
Bamberg
Weiter geht die Reise ins bayerische Franken. Die Stadt Bamberg war Sitz des Fürstbistums Bamberg und spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte Frankens. Die Stadt beherbergt heutzutage über 2.000 denkmalgeschützte Bauwerke, darunter Kirchen, Klöster und Bürgerhäuser. Das bekannteste Gebäude in Bamberg ist der Bamberger Dom mit seinen vier Türmen und einer Höhe von fast 100 Metern.
Auch gibt es eine historische Altstadt, die als „tausendjähriges Gesamtkunstwerk“ 1993 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde. Die wunderschöne Natur- und Flusslandschaft in Bamberg ist zudem ein toller Ausgangspunkt für Freizeitaktivitäten aller Art. Apropos Fluss: Auf einer künstlichen Insel im Fluss Regnitz befindet sich das Rathaus, das auf Pfählen errichtet wurde und dank seines reich verzierten Fachwerks eine lohnende Sehenswürdigkeit ist.
Dresden
Im Osten lockt Dresden mit architektonischen Schätzen und zahlreichen historischen Orten, die es zu entdecken gilt. So sind beispielsweise das Dresdner Schloss, der Zwinger und die berühmte Semperoper eindrucksvolle Beispiele von prächtiger Barock-Architektur. Beim Anblick dieser Gebäude ist die Geschichte der sächsischen Könige, die einst in Dresden residierten, zum Greifen nah. Das Wahrzeichen von Dresden und einer der größten Touristenmagneten Deutschlands ist jedoch die Frauenkirche, die mit dem prägnanten sächsischen Sandstein errichtet wurde und lange Zeit als „Petersdom der Protestanten“ galt. Auch die historische Altstadt in Dresden mit ihren traditionellen Brauhäusern und Restaurants ist einen Besuch wert.
Weimar
Nach dieser Stadt Deutschlands wurde sogar eine ganze Republik benannt: Weimar war Schauplatz der Weimarer Republik, der ersten demokratischen Phase des Landes nach dem Ersten Weltkrieg. Damals galt die Stadt im Zuge ihres Sitzes der verfassunggebenden Nationalversammlung als kulturelles und politisches Zentrum. Heutzutage ist sie mit ihren schönen Parklandschaften, den offenen Plätzen und kleinen Gassen eine charmante Residenzstadt in der Mitte Europas. Zu sehen gibt es Goethes Wohnhaus und das Goethe-Nationalmuseum, Schillers Wohnhaus, das Schloss Belvedere, das Weimar-Haus sowie die Gedenkstätte Buchenwald, welche neben Führungen auch eine 2.000 Quadratmeter große Ausstellung zum Thema „Nationalsozialismus“ in Verbindung mit der Stadt Weimar anbietet.
Frankfurt
Und noch einmal führt uns die Reise in eine deutsche Großstadt. Frankfurt am Main ist nicht nur ein wichtiges Finanzzentrum und für die Wirtschaft bedeutend, sondern auch ein kulturelles Highlight. Auch hier sind die Spuren der römischen Vergangenheit zu bestaunen, beispielsweise im Archäologischen Garten und am „Römer“ im Zentrum der Stadt. Dieser bezeichnet ein imposantes Gebäudeensemble aus historischen Gebäuden, darunter der Alte Römer, die Römerhalle und das Rathaus im gotischen Stil. Der Name entstand durch die Benennung repräsentativer Gebäude nach römischen Vorbildern, in diesem Fall die römische Hauptstadt „Roma“, während des 14. Jahrhunderts.
Sitzt man auf dem Platz des Römers, geben die hübschen Fassaden der historischen Häuschen zusammen mit dem malerischen Flair und den modernen Hochhäusern der Skyline Frankfurts im Hintergrund ein faszinierendes Bild ab. Auch die Frankfurter Paulskirche hat historische Bedeutung. Am 18. Mai 1848 versammelten sich hier die Mitglieder des ersten deutschen Parlaments, um über eine freiheitliche Verfassung zu beraten, die am 21. Dezember 1848 von der Frankfurter Nationalversammlung letztendlich verabschiedet wurde.
Zudem war Frankfurt Krönungsort deutscher Kaiser. Im Kaisersaal gibt es eine Galerie der alten Kaiser in Öl und – architektonisch gesehen – den Mix aus Mittelalter, Romantik und Wiederaufbau zu bewundern.
Xanten
In der malerischen Siegfriedstadt Xanten am idyllischen Niederrhein in Nordrhein-Westfalen dreht sich alles um die bekannteste Sagengestalt des Mittelalters. Siegfried von Xanten ist der Protagonist des deutschen Nibelungenliedes, einer Heldensage rund um den Königssohn und Drachentöter Siegfried. Ein Besuch lohnt sich zum Siegfriedspektakel im Sommer, wenn Ritter, Minnesänger und mittelalterliche Märkte zum Leben erwachen und Touristen ein einzigartiges Erlebnis bieten.
Auch ein Museum erzählt die verschiedenen Varianten und Aspekte der Nibelungensage auf lebendige Art und Weise. Doch Xanten hat noch mehr zu bieten: einen imposanten Dom, der nach dem römischen Legionär und Märtyrer Viktor benannt ist, und einen archäologischen Freiluftpark, das LVR Museum Xanten. In der preisgekrönten Anlage können römische Bauten wie der Hafentempel, ein Amphitheater, Wohnhäuser und Badetempel bestaunt werden. Nach der Sightseeing-Tour lädt ein wunderschöner Badestrand im Naturbad Xantener Südsee zur Erholung ein.
Historische Städte in Deutschland mit lebendigem Zeitgeist
Neben den genannten Orten laden weitere historische Städte in Deutschland wie Ulm, Wittenberg und Rothenburg ob der Tauber zu Entdeckungstouren ein. Darüber hinaus sind auch Wismar, Nürnberg und Leipzig sehenswert. Die jeweiligen Touristeninformationsbüros helfen dabei, den Besuch so zu planen, dass man sich auf eine Mischung aus historischen Sehenswürdigkeiten und gastronomischen Tipps freuen darf. Wir wünschen viel Spaß bei der Reise durch die Geschichte.
