Direkt an der französischen Grenze, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Baden-Württemberg, erstreckt sich eine der bezauberndsten Regionen Frankreichs. Das Elsass lockt mit seinen hübschen Fachwerkhäusern, exquisiten Weinen und kulinarischen Genüssen. Städte wie Straßburg und Colmar versetzen Besucher in ihren Bann und ihre makellos erhaltenen Fachwerkhäuser strahlen eine unvergleichliche Atmosphäre aus.
Doch auch abseits der größeren Städte des Elsass gibt es eine Fülle an Möglichkeiten und Ausflugszielen zu entdecken. Über 40 Schlösser und Burgruinen, beeindruckende Kirchen und erstklassige Museen warten darauf, erkundet zu werden. Darüber hinaus gibt es ein Netz aus Wander- und Radwegen, das zu den schönsten Flecken Natur im Elsass führt. Gern stellen wir in den nachfolgenden Zeilen die besten Geheimtipps vor, die das Elsass abseits von Straßburg und Colmar zu bieten hat!
Romantisches Kaysersberg
Das malerische Städtchen Kaysersberg ist der Geburtsort Albert Schweitzers und wie ein Freilichtmuseum gestaltet. Der mittelalterliche Ort erstreckt sich im Tal der Weiss entlang der Elsässischen Weinstraße und versetzt Besucher regelmäßig in Begeisterung. Die liebevoll restaurierten Fachwerkfassaden mit ihren farbenfrohen Blumenkästen, die gepflasterten Gassen sowie die gemütlichen Plätze mit Cafés laden förmlich dazu ein, innezuhalten und den Moment zu genießen. Während eines Spaziergangs durch dieses idyllische Städtchen kann man hin und wieder die Ruinen der alten Burg Kaysersberg aus dem 13. Jahrhundert über den Dächern aufragen sehen. Dieses antike Gemäuer thront auf einem Hügel oberhalb der Stadt und verleiht Kaysersberg von dort aus betrachtet den Charme eines Modellbau-Dorfes. Sehenswert sind unter anderem die Église Sainte-Croix und die Chapelle Saint-Michel.
Lac Blanc und Lac Noir (Weißer und Schwarzer See)
Zudem bietet die unmittelbare Umgebung von Kaysersberg zahlreiche Möglichkeiten für schöne Ausflüge: Die beiden Seen Lac Blanc und Lac Noir sind definitiv einen Besuch wert. Beide Seen verfügen über ausreichend Parkplätze und jeweils ein Restaurant. Der nördliche Lac Blanc ist der größte See der Vogesen und befindet sich in einem eiszeitlichen Granitkessel. Sein Name leitet sich von dem hellen Quarzsand auf dem Seegrund ab und bedeutet übersetzt „Weißer See“. Am Südufer des Sees erhebt sich der Rocher Château Hans (ein Fels), gekrönt von einer Statue der Heiligen Jungfrau. Besonders schön anzusehen ist das Ufer mit dem hellen Sand, das den See malerisch umrundet.
Ein einstündiger Spaziergang entlang der ausgewiesenen Wanderwege führt zum Lac Noir, dem „Schwarzen See“, dessen Wasser aufgrund des moorigen Untergrunds fast schwarz und etwas mystisch aussieht. Der See ist von bewaldeten Felshängen umgeben, sodass Wanderer bei einer Rundwanderung zahlreiche schöne Ausblicke genießen können.
Temple du Donon
Wer spektakuläre Aussichten und magische Orte mag, sollte unbedingt eine Wanderung zum Temple du Donon vornehmen. Der Berg des Donon ragt mit seiner Höhe von 1.009 Metern majestätisch im Norden der Vogesen empor und ist schon aus der Ferne deutlich sichtbar. Um diesen Berg ranken sich zahlreiche Legenden und Mythen, weshalb er oft als der „heilige Berg“ der Vogesen bezeichnet wird.
Bereits in der Frühgeschichte wurde der Donon als ein mystischer Ort und eine Quelle spiritueller Energie angesehen. Sein Name „Donon“ leitet sich von dem keltischen Wort „Dun“ ab, das Berg und Befestigung bedeutet. Die Römer widmeten diesen Ort dem Gott Merkur. Später in der Geschichte ließ Napoleon III. auf dem Gipfel eine Nachbildung eines antiken Tempels errichten, der heute das Wahrzeichen des Donon darstellt. Der Tempel ist als freie Rekonstruktion im neoklassischen Stil erbaut und begeistert Besucher jeden Alters mit seiner mystischen Aura vergangener Zeiten.
Vom Gipfel aus bietet sich bei klarem Wetter ein atemberaubender Ausblick auf die umliegenden Vogesen, den Schwarzwald und die Rheinebene. Am Fuß des Berges entspringen zahlreiche Flüsse, die sich durch malerische Täler schlängeln. Und: Der Donon bildet die Grenze zwischen den Regionen Elsass und Lothringen und ist somit ein kultureller Schnittpunkt. Die Umgebung bietet ein weitläufiges Netz von Wanderwegen unterschiedlicher Längen. Diese ermöglichen es Wanderern, die faszinierende Region zu Fuß zu erkunden. Definitiv einer der Top-Geheimtipps im Elsass!
Bergbaupark Tellure
Das Bergbaumuseum Tellure in Sainte-Marie-aux-Mines ist ein einzigartiges Ausflugsziel. In der Silbermine, die den Park beherbergt, wurde von 1549 bis zur Schließung des letzten Stollens im Jahr 1976 jahrhundertelang Silber, Kobalt und Arsen abgebaut.
Seit seiner Eröffnung im Jahr 2009 ermöglicht der Parc Tellure den Besuchern nicht nur, das historische Silberbergwerk auf klassische Weise, sondern auch per Rundgang im neu gestalteten Bergwerkmuseum zu erkunden. Doch der Park hat noch weitaus mehr Attraktionen zu bieten: beispielsweise eine faszinierende Höhlenforschungstour für Abenteurer ab 8 Jahren. Ebenso können Besucher zwei unterirdische Escape Rooms erleben. „Die Expedition 52“ für Gruppen von 3 bis 8 Personen ab 10 Jahren und „Die Expedition der Mini-Trolle“ für Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren.
Für sportliche Gäste gibt es einen über 120 Meter langen Kletterstieg, der es ermöglicht, die Felswand mithilfe von Kabeln, Trittstufen und Leitern in Begleitung eines staatlich geprüften Höhlenführers zu erklimmen. Zudem informieren wechselnde Ausstellungen die Besucher über verschiedene Aspekte der Bergbau- und Edelsteinwelt.
Ulrichsburg (Château Saint-Ulrich)
Das Château de Saint-Ulrich ist eine beeindruckende Burgruine, die sich in unmittelbarer Nähe von Ribeauvillé erhebt. Ihr imposantes Gemäuer wurde bereits im 11. Jahrhundert errichtet und thront majestätisch auf einem hohen Felsen, der die umliegende Landschaft überragt.
Die Überreste des Château de Saint-Ulrich bestehen aus verschiedenen Elementen, darunter Teile der eindrucksvollen Wehrmauern, uralte Türme und einstige Wohngebäude. Diese Ruine ist ein bemerkenswertes Beispiel für mittelalterliche Architektur. Sie belohnt Besucher außerdem mit atemberaubenden Panoramablicken auf die umliegenden Weinberge und die zauberhafte Landschaft des Elsass. Über die Jahrhunderte hinweg spielte die Burg eine bedeutsame Rolle in der Geschichte dieser Region. Sie war im Besitz der Herren von Ribeaupierre, einer edlen Familie, die eine maßgebliche Rolle im Elsass einnahm. Die Geschichte des Château de Saint-Ulrich ist geprägt von mehrmaligen Zerstörungen und Wiederaufbauten. Dennoch hat sie bis heute kaum an Zauber verloren.
Ein Fazit: Geheimtipps im Elsass
Das Elsass hütet einige versteckte Schätze, die es zu entdecken gilt. Diese Geheimtipps bieten den Besuchern die Gelegenheit, Orte und Sehenswürdigkeiten zu entdecken, die oft im Schatten der bekannten Anlaufpunkte der Region stehen. Kleine, charmante Orte wie Kaysersberg und Ribeauvillé versetzen Besucher ins Mittelalter zurück. Damit bieten sie dank geheimnisvoller Burgruinen und toller Wanderwege schöne Ausflugsmöglichkeiten.
Die Region überrascht und verzaubert immer wieder aufs Neue. Diese Geheimtipps im Elsass sind nur einige der zahlreichen Möglichkeiten, die charmante Region jenseits der deutschen Grenze neu zu entdecken.
