Übernachten im Fass: Schlaffässer für das besondere Camping-Erlebnis

Im malerischen Schwarzwald bieten Schlaffässer eine einzigartige Gelegenheit, die natürliche Schönheit der Region auf besondere Weise zu erleben, indem sie eine gemütliche Unterkunft inmitten von dichten Wäldern und atemberaubenden Landschaften bieten.
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Das traditionelle Bild des Campings hat sich in den letzten Jahren gewandelt wie fast kein Freizeit-Trend davor. Die Coronapandemie, aber auch gestiegene Ansprüche wie der Wunsch nach mehr Abenteuer oder mehr Komfort haben dazu beigetragen, dass Camping weitaus mehr geworden ist als nur eine faszinierende Art und Weise, in der Natur zu übernachten.

Mittlerweile kann man „glampen” oder in Baumhäusern schlafen. Und noch eine unkonventionelle, neue Art des Campings hat sich entwickelt: die Übernachtung in Schlaffässern. Was es damit auf sich hat und warum Schlaffässer bei Naturliebhabern und Abenteurern immer beliebter werden, verraten wir euch in den folgenden Zeilen.

Schlaffass – was ist das?

Im Grunde genommen sind Schlaffässer eine gelungene Mischung aus Baumhaus und Tiny House. In ihnen duftet es wunderbar nach Holz und bis zu vier Personen finden darin Platz zum Schlafen. Schlaffässer sind wahre Raumwunder – meistens bieten sie mindestens ein Doppelbett sowie zwei Sitzbänke davor, die zu zwei weiteren Schlafplätzen umgebaut werden können. Kleine Fenster mit süßen Vorhängen sorgen für eine urgemütliche Atmosphäre, die es eben nur in einem Schlaffass gibt. Das Drumherum der Schlaffässer ist üblicherweise so gestaltet, dass sie eine Terrasse mit Sitzgelegenheiten, eine Feuerstelle und in manchen Fällen sogar eine Hängematte bieten. Zu finden sind sie auf idyllischen Campingplätzen inmitten der Natur. Kein Wunder also, dass sich der Trend immer weiter durchsetzt und Schlaffässer als Alternative zu Wohnwagen und Zelten immer beliebter werden.

Eine Übernachtung im Fass bietet eine einzigartige und gemütliche Erfahrung, und Schlaffässer sind in vielen Ferienorten zu einer beliebten Alternative zu traditionellen Unterkünften geworden, die Naturliebhaber und Abenteuersuchende gleichermaßen anziehen.
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Übernachtung im Fass: Ursprung und Entwicklung

Wie sich vermuten lässt, reicht die Idee der Schlaffässer zurück bis in die Zeit, in der Holzfässer für die Lagerung von Lebensmitteln und anderen Gütern verwendet wurden. Theorien besagen, dass Schlaffässser zuerst in Skandinavien populär wurden. Dort wollte man Reisenden in abgelegenen Gebieten eine ländliche und rustikale Unterkunft bieten. Aus Mangel an Geld und Baumaterial für Häuser nahm man Fässer – bekannt ist uns dieser Trend bereits aus dem Bereich der Sauna, die es in nordischen Ländern oft in Form eines Fasses zu erleben gibt. Zugegeben, die Idee ist nicht ganz neu, durch die Weiterentwicklung von Form und Design ist sie nun jedoch auf den Campingplätzen dieser Welt angekommen. Moderne Schlaffässer bieten eine adäquate Stromversorgung, kuschelige Schlafplätze und den Charme einer tonnenförmigen Behausung, die für reichlich Abwechslung beim üblichen Camping-Vergnügen sorgt.

Und dann gibt es da noch einen weiteren Aspekt, der für eine Übernachtung im Fass spricht. Meistens werden die Fässer aus nachwachsendem Kiefernholz hergestellt, sie sind also nicht nur robust, sondern auch nachhaltig und reduzieren den eigenen ökologischen Fußabdruck. Zudem fügt sich das Holz optimal in die natürliche Umgebung ein und sieht auch optisch ansprechend aus.

Design und Ausstattung

Während man in Saunafässern nur sitzen muss, soll man in Schlaffässern auch schlafen können. Dementsprechend entspricht die Größe eines Schlaffasses oft einer kleinen Hütte. Der einzigen Unterschied: Es ist kein Satteldach zu finden, sondern Dach und Wände sind tonnenförmig gebaut. Ein Schlaffass kann erhöht bzw. auf eigenen Füßen stehen oder sich zur Hälfte an den Boden anschmiegen und nur ab Hüfthöhe tonnenförmig gebaut sein. Die gängigere Variante ist dabei definitiv die erstgenannte. Selbstverständlich besitzen Schlaffässer auch Fenster, die Tageslicht hineinlassen. Besonders schön ist es für die Übernachtung, wenn das Fass ein Dachfenster hat und man nachts Sterne beobachten kann, während man auf dem Rücken im Bett liegt. Ein Gefühl der Geborgenheit und eine gemütliche Atmosphäre sind in Schlaffässern von Haus aus gegeben.

Ausstattungsmerkmale wie Steckdosen, Kühlschränke und Kaffeemaschinen gibt es optional dazu. Zudem befinden sich häufig Waschhäuser und Toiletten in unmittelbarer Nähe des Standortes der Fässer.

Vorteile von Schlaffässern

Schlaffässer versprechen eine willkommene Abwechslung im üblichen Camping-Alltag und eine einzigartige Form der Übernachtung. Der Innenraum wirkt einladend, warm und gemütlich und eignet sich demnach ideal, um sich nach einem aufregenden und erlebnisreichen Tag in der Natur zurückzuziehen und die Seele baumeln zu lassen. Gäste schätzen die Nähe zur Natur, die Ruhe und die Entschleunigung, die Schlaffässer mit sich bringen. Anders als in einem Zelt gibt es hier verschließbare Eingangstüren und mehr Schutz vor schwierigen Witterungen. Regen, Wind oder Kälte stellen kein Hindernis mehr dar und sind dank Heizung und Fenster angenehm auszuhalten. Ein Beispiel: Bei Schnee und einer heißen Tasse Tee oder mitgebrachtem Glühwein im Schlaffass sitzen. Kurz vor dem Schlafengehen noch einmal die verschneite Landschaft durch das Fenster betrachten. Das hat einen einzigartigen Charme.

Meistens liegen die Fässer mitten in der Natur und sind ein toller Ausgangspunkt, um Ausflüge zu machen und die Gegend zu erkunden. Und: Selten kommen sie allein, da Anbieter oft eine Gruppe von Schlaffässern anbieten (z. B. in Ferienparks oder auf Bauernhöfen). So ist auch hier das Gemeinschaftsgefühl gegeben und es besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit befreundeten Familien oder Paaren benachbarte Schlaffässer zu buchen.

Wo kann ich einen Aufenthalt in einem Schlaffass buchen?

Um ein tolles Camping-Abenteuer in einem Schlaffass erleben zu können, ist es nicht nötig, nach Skandinavien zu reisen. Denn auch hierzulande gibt es tolle Angebote über unterschiedliche Kanäle.

Schlaffässer könnt ihr als Unterkunft beispielsweise bei entsprechenden Ferienparks in der Natur oder auf Vermittlungsplattformen wie Airbnb buchen. Da mittlerweile auch klassische Campingparks auf den Trend von Glamping (Schlaffässer zählen zum Glamping) aufmerksam geworden sind, gibt es die urige Übernachtungsmöglichkeit außerdem bereits bei einigen Naturcampingparks und Campingplätzen in idyllischen Lagen zu buchen. Alternativ könnt ihr euch nach Bauernhöfen umschauen, die vereinzelt ebenfalls Schlaffässer anbieten.

Schlaffässer bieten eine charmante und ungewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit, bei der Gäste in einem liebevoll gestalteten Holzfass schlafen können, das oft mit allen notwendigen Annehmlichkeiten ausgestattet ist, um eine komfortable und dennoch rustikale Erfahrung zu bieten.
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Praktisch ist dabei, dass nicht allzu viel Gepäck eingepackt werden muss: Bettbezüge, Kissen und Decken sind vor Ort meistens schon vorhanden. Einen Schlafsack müsst ihr also nicht mitnehmen.

Übernachtung im Fass: ein Fazit

Schlaffässer sind zweifellos eine faszinierende und einladende Alternative zum traditionellen Camping oder zur Hotelunterkunft. Eigentlich sind sie genau das richtige Etwas dazwischen. Sie ermöglichen es ihren Übernachtungsgästen, die Schönheit und Nähe der Natur zu genießen, ohne auf Komfort und Gemütlichkeit zu verzichten. Naturliebhaber behalten ihre Flexibilität und können mit weniger Gepäck anreisen, als es bei einem Campingurlaub mit Zelt der Fall wäre. Abends gemütlich am Lagerfeuer zu sitzen und Würstchen zu grillen, ist dennoch möglich. Mit ihrem rustikalen Charme, der modernen Ausstattung und den vielfältigen Standorten bieten Schlaffässer eine tolle Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und gleichzeitig eine einzigartige Reiseerfahrung zu machen. Obwohl sie vielleicht nicht für jeden Reisenden geeignet sind, sind Schlaffässer definitiv eine Überlegung wert. Das gilt insbesondere für diejenigen, die das Abenteuer suchen und bereit sind, neue Formen des Campings zu erkunden.