Erste Großstadt in Deutschland: Bürger übernehmen ganzen Supermarkt

Eine Frau im Supermarkt trägt einen Korb, der voll ist mit Obst und Gemüse. Sie geht an den Auslagen vorbei, in denen sich verschiedene Sorten befinden.
Symbolbild © istockphoto/SDI Productions

In der ersten Großstadt in Deutschland übernehmen die Bürger nun einen ganzen Supermarkt. Was hinter dieser Meldung steckt und wie dies in der Praxis abläuft, erfahrt ihr in diesem Artikel.

In dieser Großstadt in Deutschland übernehmen die Bürger einen ganzen Supermarkt selbst. Mit diesem Konzept ist er der erste in Deutschland seiner Art. Wie das Modell in der Praxis funktioniert und was die Menschen dazu sagen, erfahrt ihr bei uns.

Klassischer Einkauf im Supermarkt bedeutet Stress

Wir alle müssen regelmäßig einkaufen gehen und wählen dazu den Supermarkt oder Discounter unseres Vertrauens. Denn hier wissen wir, wo es welche Artikel gibt, und können den Laden möglichst schnell wieder verlassen. Dabei kann uns in den Stoßzeiten schon einmal eine lange Warteschlange an der Kasse dazwischenkommen. Ärgerlich ist es auch oft, wenn wir sehen, dass in den Regalen kaputte Lebensmittel liegen oder die Artikel einfach herausgezogen werden. Für Ordnung fühlt sich dabei wohl kaum ein Kunde zuständig.

In diesem Supermarkt ist alles anders

Doch im SuperCoop an der Seestraße in Berlin-Wedding sieht alles anders aus. Jeder, der 100 Euro als eigenen Anteil einbringt, ist Mitglied, und hat einen Anteil an dem Supermarkt. Außerdem muss jedes Mitglied drei Stunden in vier Wochen selbst in dem Supermarkt arbeiten. Dafür können die Mitglieder beispielsweise mithilfe einer Wunschliste entscheiden, welche Artikel in den Regalen des Supermarktes zu finden sein sollen. Das Besondere ist außerdem, dass fast alle Lebensmittel von regionalen Herstellern kommen. Beispielsweise gibt es Bier, das in einer lokalen Brauerei hergestellt wird. Da alle kräftig mitarbeiten, gibt es im SuperCoop die Nahrungsmittel ca. 15 bis 20 Prozent billiger als in einem normalen Bio-Supermarkt. Doch die Qualität hat ausschließlich Bio-Niveau.

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1.500 Mitglieder hat der Supermarkt bisher und es sollen noch mehr werden. Da alle mitarbeiten, ist der Supermarkt gepflegt und sauber. Die Menschen hier kaufen auch die Lebensmittel, die kurz vorm Ablaufdatum stehen. Denn sie wollen nicht, dass hier irgendetwas verschwendet wird. Neben dem Einkauf gibt es als Bonus noch die Gemeinschaft und den Plausch mit obendrauf. Hier unterhält man sich gern und tauscht sich miteinander aus.