Gab es noch nie: Bunte Papageien erobern deutsche Großstädte

Symbolbild © istockphoto/emson

Kürzlich würden an einem Baum am Hauptbahnhof Halsbandsittiche gesichtet. Anscheinend erobern die Papageien jetzt Deutschlands Großstädte.

Was die einen süß finden, nervt die anderen. Und zwar Papageien. Anscheinend haben diese nämlich in Deutschland eine neue Heimat gefunden. Sie leben mittlerweile mitten in Großstädten. Auf großen, alten Bäumen.

Die Population wird auf ca. 20.000 Exemplare geschätzt

Die Halsbandsittiche haben in Deutschland Einzug gehalten. Sie haben ein leuchtend grünes Gefieder. Die Männchen sind außerdem mit einem schwarzen Kragen ausgestattet.

Bei den Papageien handelt es sich um Exoten. Diese haben eine freie, ökologische Nische für sich gefunden. Dies erläutert der Biologe Michael Braun. Er beschäftigt sich wissenschaftlich mit dem Alexandrinus manillensis.

Vor allem am Rhein findet die Vogelart optimale Bedingungen für sich.

Die farbenfrohen Papageien haben sich ausgerechnet die Bäume auf der Düsseldorfer Königsallee ausgesucht. Dort befindet sich ihr Nachtlager. Die Einzelhändler erfreut das gar nicht.

Auf der Kölner Rheinpromenade dagegen, sind die Halsbandsittiche eine echte Touristenattraktion.

„Die Leute fühlen sich wie im Amazonaswald“, sagt Horst Bertram, Chef des Kölner Naturschutzbundes Nabu.

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In Heidelberg kann man vor dem Hauptbahnhof das Kreischen von ca. 1000 Exemplaren hören. Diese haben ihre Schlafbäume an einer der größten Kreuzungen der Stadt gefunden.

In Stuttgart dagegen kann man ebenfalls Papageien sehen. Dort suchen Gelbkopfamazonen nach Nahrung im innerstädtischen Rosensteinpark.

Großstädte sind wärmer als ihre Umgebung

Der Biologe Braun hat die Papageiengruppe in Heidelberg untersucht.

Dieses Phänomen gibt es nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen mitteleuropäischen Ländern. Auch in Südeuropa sind die Papageien mittlerweile zu Hause.

Der Halsbandsittich ist quasi der neue Spatz, sagt Naturschützer Bertram.

Ursprung war der Papageien-Hype in den 60er und 70er Jahren

In dieser Zeit war die Haltung von Papageien ein sehr verbreitetes Hobby. Aus dieser Gefangenschaft sind einzelne Tiere geflüchtet. Diese bilden nun die Basis für die einzelnen Bestände.

So auch in Stuttgart. Dort ist die einzige deutsche Gruppe der Gelbkopfamazonen zu finden.