Hartz 4 Empfänger tagelang ohne Essen – So schlimm ist die aktuelle Lage

ARCHIV - Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Auch Hartz 4 Empfänger haben unter der Inflation zu leiden. Die Lage ist teilweise dramatisch: Es fehlt Geld für 6 Tage Essen.

Die Inflation steigt immer weiter. Energie wird teurer und auch Lebensmittel. Verbraucher müssen beim Einkaufen im Supermarkt immer tiefer in die Tasche greifen. Besonders betroffen sind dabei Hartz-IV-Empfänger. Denn diese leben ohnehin an der Armutsgrenze.

Lage für Hartz-IV-Empfänger spitzt sich zu

Auf die immer prekärer werdende Lage weist Jessica Tatti hin. Sie ist die Sprecherin für Arbeitsmarkt und Sozialpolitik der Linksfraktion im Bundestag.

Bei ihrer Aussage bezieht sie sich auf die Inflationsrate. Diese lag im Mai bei 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Sie schreibt dazu: „Die Inflation bedeutet für Leute in Hartz IV rechnerisch: 6 Tage kein Geld für Essen.“

Laut dieser Berechnung fehlen den Empfängern von Hartz IV 33 Euro im Monat.

Laut der Bundesregierung sollen die Empfänger 155,82 Euro für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren zur Verfügung haben. Das sind etwa 5 Euro am Tag. Zieht man aber die aktuelle Inflation vom Regelsatz ab, fehlen umgerechnet etwa sechs Tage.

Hartz-IV-Empfänger haben dann kaum Alternativen. Entweder sie ernähren sich von Nudeln ohne alles oder sie gehen zur Tafel. Falls diese überhaupt noch Kapazitäten hat.

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Es gibt sogar noch eine extremere Berechnung. Diese gründet darauf, dass vor allem die Lebensmittel einer Preissteigerung unterliegen. Darauf wies eine Nutzerin in den Kommentaren unter Tattis Beitrag hin.

Und sie hat recht. Im Bereich der Lebensmittel lag die Inflation im Mai nämlich sogar bei 11,1 Prozent. Eine Preissteigerung dieser Höhe lässt sich keinesfalls mehr auffangen. Selbst mit einem Umschichten von Geld. Etwa dem Anteil des Regelsatzes, der für Freizeit und Kultur gedacht ist.

Einmalzahlung von 200 Euro für Hartz-IV-Empfänger

Es gibt noch mehr Kommentare unter dem Beitrag von Jessica Tatti. Einige klagen darüber, dass im Regelsatz nur 38 Euro für Energie und Wohninstandhaltung enthalten sind. Auch dieses Geld reicht nicht mehr. Denn auch bei Strom und Wärme sind die Preise explodiert.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Hartz-IV-Empfänger erhalten im Julie eine Einmalzahlung. Alleinstehende erhalten dann 649 anstatt 449 Euro. Dieser Bonus soll einige Mehrkosten auffangen und Betroffene entlasten.