Neue Studie: Immer mehr Eltern machen Urlaub ohne ihre Kinder

Eltern und Kinder fahren in den Urlaub
Symbolbild © istockphoto/monkeybusinessimages

Laut einer Studie fahren Eltern wohl lieber ohne ihre Kinder in den Urlaub. Ebenso gestiegen sind die Google-Anfragen nach Erwachsenen-Hotels.

In den letzten Jahren sind die Suchanfragen für Erwachsenen-Urlaub und Erwachsenenhotels in die Höhe geschnellt. Zusätzlich hat eine Studie herausgefunden, dass Eltern lieber ohne ihre Kinder Urlaub machen und entspannen.

Jeder zweite Urlaub ohne Kind

Die Deutschen haben wieder Lust auf Urlaub bekommen, gerade nach der langen Durststrecke durch Corona. Scheinbar gönnen sich viele Eltern aus diesem Anlass einen Urlaub ohne Kind. Das hat eine Studie des Touristikkonzerns TUI herausgefunden. Die Auszeit zu zweit scheint gefragter denn je.

Vergleicht man die Zahlen der Google-Anfragen von 2015 bis 2020, wurde ein Zuwachs von 315 Prozent für den Suchbegriff „Erwachsenenhotel“ verzeichnet. Auf Basis der Datenermittlung der Gesellschaft für Konsumforschung, kurz GfK, gehen zwei Personen in jeden zweiten Urlaub ohne ihren Nachwuchs. Doch es scheint so, als plage die Eltern das schlechte Gewissen. Das haben zumindest die Personen in der Befragung angegeben, wenn sie ihre Kinder nicht mit in den Urlaub nahmen.

Sehnsucht nach kinderfreier Zeit

Die KKH, die Kaufmännische Krankenkasse, hat ebenfalls eine Umfrage durchgeführt. Diese ergab einen erhöhten Stresspegel bei 40 Prozent aller Eltern. Der Umfrage zufolge würden sie zu hohe Erwartungen an sich selbst als Familie stellen. Die Eltern nehmen sich vor, ein Vorbild zu sein und müssen zugleich die Belastungen des Alltags bestehen. Damit steige die Sehnsucht nach einer Zeit ohne Kinder. Zahlreiche Eltern sollen im Alltag unter der Diskrepanz zwischen Anspannung und Anstrengung leiden.

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Die Umfrage der KKH bestätigte die Sehnsucht der Eltern nach Gelassenheit und Zeit als Paar. Im Gegenzug können die wenigsten Familien diesem Wunsch nachkommen. So steht der Wunsch nach innerer Gelassenheit mit 73 Prozent in einem Missverhältnis zu nur 38 Prozent, die wirklich allein auf Reisen gehen.

Dem Ideal nicht gerecht werden

Insbesondere in den digitalen Medien wird vielfach vorgelebt, dass Power-Frauen und Männer den Alltag stemmen und dabei die Kinder ausgeglichen erziehen. Das setzt hohe Erwartungen und schürt das schlechte Gewissen. Wenn Eltern dieses Idealbild nicht erreichen, ertrinken sie in Selbstzweifeln.

Experten zufolge kann sich dieser Druck auf Dauer auf das eigene Selbstwertgefühl auswirken und die Partnerschaft in Gefahr bringen. Im Gegenzug wäre ein kurzer, einsamer Urlaub als Auszeit zu zweit wohl doch die bessere Lösung.