Nie rausreißen: Erste Haushalte lassen dieses Unkraut im Garten

Zwei Jungs ziehen einen großen Eimer mit Kompost hinter sich her. Grüne Pflanzen ragen aus dem Behälter. Die Kinder sind blond.
Symbolbild © istockphoto/Imgorthand

Immer mehr Haushalte lassen ein bestimmtes Unkraut im Garten wachsen und nutzen dieses zu ihrem Vorteil. Das Unkraut hilft effektiv dabei, Pflanzenkrankheiten und Schädlinge zu bekämpfen.

Ein unscheinbares Gartenkraut fasziniert aktuell die Hobbygärtner in Deutschland. Was früher als hartnäckiges Unkraut galt, wird nun zur geheimen Waffe im ökologischen Gartenbau. Immer mehr Haushalte entdecken die erstaunlichen Vorteile von diesem Unkraut und lassen es gezielt im Garten wachsen.

Brühe aus Unkraut gegen Krankheiten und Schädlinge

Der Ackerschachtelhalm, auch bekannt als Zinnkraut, gedeiht oft an feuchten Stellen wie Böschungen, Gräben oder Wiesenrändern. Früher galt er bei vielen Gärtnern als lästiges Unkraut, heute jedoch wird er als nützlicher Helfer geschätzt. Der Grund? Die Pflanze enthält wertvolle Stoffe wie Kieselsäure, Flavonoide und organische Säuren, die sie zu einem vielseitigen Mittel gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge machen.

Eine einfache Methode, Ackerschachtelhalm zu nutzen, ist die Herstellung einer Brühe. Dafür braucht ihr etwa 1 bis 1,5 Kilogramm frische Triebe und 10 Liter Wasser. Nach dem Zerkleinern der Pflanze lasst ihr sie 24 Stunden im Wasser einweichen, bringt die Mischung zum Kochen und lasst sie dann 30 Minuten simmern. Nach dem Abseihen der Pflanzenreste ist die Brühe bereit zur Anwendung.

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Experten empfehlen die Verwendung alle zwei bis drei Wochen

Gartenexperten raten, die Brühe sowohl vorbeugend als auch bei akutem Befall anzuwenden. Im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnt, kann sie alle zwei bis drei Wochen auf Pflanzen und Erde gesprüht werden. Dies stärkt die Pflanzen und verhindert Krankheiten wie Mehltau und Schorf. Bei akuten Problemen wie der Kräuselkrankheit sollten die betroffenen Blätter entfernt und die Pflanze an drei aufeinanderfolgenden Tagen behandelt werden.

Die Ackerschachtelhalmbrühe hat vielfältige Effekte: Sie wirkt nicht nur gegen Pilzkrankheiten, sondern auch gegen Schädlinge wie die Rote Spinne und Lauchmotten. Außerdem stärkt der hohe Gehalt an Kalium und Saponinen die Pflanzen dauerhaft. Der beste Zeitpunkt, um Ackerschachtelhalm zu ernten, ist im August, wenn der Wirkstoffgehalt am höchsten ist. Getrocknet kann die Pflanze das ganze Jahr über verwendet werden.