Wegen diesem Kuchen: Rassismusvorwürfe gegen Bäckerei

Ein Kuchen mit einer Gabel.
© Clara Pinto

Im Landkreis Kassel in Hessen wird eine Bäckerei aufgrund eines Kuchens mit Rassismusvorwürfen konfrontiert.

Immer wieder kommt es zu Rassismusvorwürfen in den verschiedensten Lebensbereichen. Auch die Bezeichnung für Lebensmittel wird häufiger kritisiert, sodass diese in der Vergangenheit bereits teilweise umbenannt werden.

Ein Kuchen mit Schokoüberzug führt zu den Vorwürfen

Eine Bäckerei in Hessen muss sich nun Rassismusvorwürfen aufgrund eines Kuchens stellen. In der Bäckerei Apel in Lohfelden im Landkreis Kassel wird der Nigeriakuchen verkauft. 40 Filialen betreibt die Bäckerei im Landkreis und verkauft den Kuchen bereits seit Jahrzehnten.

Als Kundin Helga Ugbomor den Laden betritt, sieht sie die zum Verkauf stehenden Stücke des Nigeriakuchens. Der helle Puddingkuchen wird mit dunkler Schokolade überzogen.

Die Bäckerei kann den Namen zunächst nicht erklären

Um ihren Verdacht zu prüfen, fragt sie die dortige Verkäuferin, welche Zutat des Kuchens denn aus Nigeria stammt. Als diese keine Antwort für die 65-jährige Kundin weiß, ist das für diese die Bestätigung. So geht Helga Ugbomor davon aus, dass der dunkle Schokoladenüberzug mit dunkler Hautfarbe assoziiert wurde.

Die Kundin fordert deshalb eine Umbenennung des Kuchens. Ebenfalls hat sie bereits den Ausländerbeirat der Gemeinde Lohfelden kontaktiert, um den Fall weiter prüfen zu lassen. Der Beirat möchte sich bisher nicht zu dem Vorfall äußern. Dieser möchte sich hierüber erst beraten.

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Laut Bäckerei stammt der Name vom Anbauland

Die Bäckerei Apel selbst weist die Rassismus-Vorwürfe bestimmt zurück. Auf Nachfrage erklären diese, dass der Name des Kuchens nach dem Anbauland für Kakaobohnen, Nigeria, benannt ist. Die Bäckerei betont, dass bei ihnen Menschen aus neun verschiedenen Kulturen beschäftigt sein und dass diese mit ihrer Diversität gut miteinander arbeiten.

Helga Ugbomor kann diese Erklärung nicht nachvollziehen. Diese würde für sie keinen Sinn haben. Zudem verweist sie ebenfalls auf die schlechten Anbau- und Arbeitsbedingungen in dem Land. Der Kundin ist das Thema laut eigener Aussage deshalb so wichtig, da Rassismus bereits klein anfange und deshalb auch so gefährlich ist.

Die Bäckerei Apel möchte den Kuchen auch definitiv nicht umbenennen. Laut dieser soll der Kuchen weiterhin mit Kakao als Zutat assoziiert werden und den Wiedererkennungswert behalten, den dieser seit Jahren hat.