„Wie noch nie“: Fleischproduktion sinkt drastisch in Deutschland

Ein paar Schweine in einem Schweinstall, die für die Fleischproduktion gezüchtet werden.
Symbolbild © imago/Harald Dostal

Auswertungen für das Jahr 2023 zeigen, dass die Fleischproduktion in Deutschland in den letzten Jahren drastisch gesunken ist. Sie hat nun den bislang niedrigsten Stand erreicht.

Wie Auswertungen des Statistischen Bundesamtes zeigen, ist die Fleischproduktion in Deutschland in den letzten Jahren drastisch gesunken. Sie hat damit den bislang niedrigsten Stand erreicht.

Trend zu weniger Fleischkonsum

In den einschlägigen Statistiken erkennen Experten schon seit Jahren einen Trend zu weniger Fleischkonsum. Nicht nur die Zahl der Vegetarier und Veganer nimmt jedes Jahr zu. Auch die Menschen, die auf Fleisch nicht verzichten wollen und können, werden zu Flexitariern. So bezeichnet man Leute, die zwar Fleisch konsumieren, jedoch sehr viel weniger als sonst.

Zudem achten auch immer mehr Verbraucher darauf, woher das Fleisch kommt und unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten wurden. Immer mehr Supermärkte schließen sich ebenfalls diesem Trend an und entfernen sogar Produkte aus ihrem Sortiment. So gibt es beispielsweise bei einigen Märkten nur noch Fleisch der Haltungsformen 3 und 4. Die Formen 1 und 2 verbannte man aus den Regalen. Die höheren Haltungsformen stehen für mehr Tierwohl und bessere Haltungsbedingungen. Bei diesem Bewusstsein ist es dann nur eine natürliche Folge, dass die Fleischproduktion zurückgeht.

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Niedrigster Stand seit Jahren

Seitdem die Fleischproduktion im Jahr 2016 mit 8,25 Millionen Tonnen ihren Höchststand erreichte, sinkt sie kontinuierlich mit jedem Jahr. Insgesamt produzierten die Schlachtunternehmen im Jahr 2023 6,8 Millionen Tonnen Fleisch. Dies sind knapp 300.000 Tonnen weniger als noch im Jahr 2022.

In den Auswertungen zeigt sich, dass im Jahr 2023 702,2 Millionen Enten, Hühner und Puten und 47,9 Millionen Pferde, Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen in den Betrieben geschlachtet wurden. Während die Anzahl der geschlachteten Rinder mit drei Millionen fast gleich blieb und die des geschlachteten Geflügels sich auf 1,6 Millionen Tonnen erhöht hat, sieht dies beim Schweinefleisch anders aus. Hier verringerte sich die Anzahl der geschlachteten Tiere auf 43,8 Millionen Tiere. Das sind 306.500 Tonnen weniger als noch 2022. Ein Grund dafür ist, dass die Bestände der Schweine bis Mai 2023 zurückgegangen sind.