40.000 Jahre alt: Verstecktes Weltkulturerbe in Baden-Württemberg

Die Innenansicht einer sehr alten Erdhöhle, aus der Archäologen 35.000 Jahre alte Kunstwerke ausgegraben haben. Heute sind die Höhlen beliebt bei Touristen und gehören zum UNESCO Weltkulturerbe.
Symbolbild © imago/imagebroker

Es ist ein echter Geheimtipp für Entdecker: In Baden-Württemberg befindet sich ein verstecktes Weltkulturerbe, welches mehr als 40.000 Jahre alt ist. Kulturinteressierte können die Höhlen bald sogar selbst begehen.

In Deutschland gibt es zahlreiche beeindruckende Höhlen. Darunter sind zum Beispiel die Atta-Höhle in Attendorn oder die Barbarossahöhle in Tübingen. Doch nur die wenigsten wissen, dass sich in Baden-Württemberg ein verstecktes Weltkulturerbe befindet. Dieses beeindruckt dabei nicht nur durch sein Alter, sondern auch durch die Menge der archäologisch wertvollen Funde, die dort gemacht wurden. Wir berichten, um welchen Ort es sich handelt und was ihn so besonders macht.

Unglaublich alt

Bei dem Weltkulturerbe in Baden-Württemberg handelt es sich um die Welterbestätte Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb. Hier befindet sich zahlreiche extrem alte Höhlen. Darunter ist zum Beispiel auch die sogenannte Vogelherdhöhle. Die Höhlen der Gegend befinden sich seit einer Zeitspanne auf der Schwäbischen Alb, die für die meisten Menschen kaum vorstellbar ist. Denn sie dienten den damaligen Bewohnern seit der Eiszeit als Schutz.

Die Höhlen sind damit mittlerweile tatsächlich mehr als 40.000 Jahre alt. Daher beinhalten sie zahlreiche Relikte aus der damaligen Zeit. So haben Forscher in den Gängen Spuren der damaligen Bewohner sowie einige Kunstwerke entdecken können. Die Höhlen erlauben den Menschen heute einen kleinen Einblick in das Leben von damals. Aufgrund ihres unschätzbaren Wertes gelten sie seit 2017 deshalb auch offiziell als UNESCO-Weltkulturerbe.

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Viele Funde

Die Gegend in Baden-Württemberg trägt den Titel als Weltkulturerbe vor allem aufgrund der zahlreichen Funde in den Tälern von Ach und Lone. Forscher konnten in den Höhlen dort verschiedene Stein und Knochengeräte freilegen. Zudem wurden verschiedene Schmuck- und Kunstobjekte gefunden, die bis zu 43.000 Jahre alt sind.

Zu den Höhlen aus der Eiszeit gehören die Bocksteinhöhle, die Hohlenstein Stadel-Höhle sowie die Vogelherdhöhle im Lonetal. Auch das Geißenklösterle, der Hohle Fels sowie die Sirgensteinhöhle im Achtal zählen dazu. Wer die Fundstücke betrachten möchte, findet zahlreiche davon im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart, im Urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren, im Ulmer Museum sowie im Museum der Universität Tübingen. Kulturinteressierte dürfen sich zudem den 2. Juni dick im Kalender markieren, denn dann ist UNESCO-Welterbetag und die Höhlen sind für Besucher geöffnet.