Autozulieferer insolvent: Arbeitsplätze für 1000 Menschen gesichert

Zwei Mitarbeiter arbeiten in einer Kette am Fließband bei einer Automobilfirma. Über ibren Köpfen befinden sich die Autos, unter denen die Angestellten arbeiten.
Symbolbild © istockphoto/gerenme

Das sind ausnahmsweise einmal hervorragende Neuigkeiten für die Menschen in Baden-Württemberg: Ein insolventer Autozulieferer der Region sichert jetzt unerwartet die Arbeitsplätze von rund 1.000 Angestellten.

Die Insolvenzen in Deutschland häufen sich seit Monaten und mehr und mehr Angestellte bangen um ihren Job. Hart getroffen hat die Menschen in Baden-Württemberg kürzlich die Nachricht, dass ein großer Autozulieferer der Region zahlungsunfähig ist. Lange war unklar, ob der Betrieb aufgrund der Insolvenz eingestellt werden muss. Mit der Hiobsbotschaft Mitte März war klar, dass zahlreiche Angestellte im schlimmsten Fall ihren Job verlieren würden. Doch jetzt gibt es ein Update. Der Autozulieferer hat offiziell verkündet, dass er die Arbeitsplätze von 1.000 Menschen erhalten kann. Wir berichten, wie die Zukunftspläne des Unternehmens aussehen.

Es ging zuletzt bergab

Nachdem es viele Jahre lang gut lief, ging es für den Autozulieferer Eissmann Automotive in letzter Zeit bergab. Begründet werden kann diese Entwicklung ohne Zweifel mit der schwierigen Marktsituation. Vor allem die extrem gestiegenen Kosten in verschiedenen Bereichen haben dem Unternehmen das Leben laut eigener Aussage schwer gemacht. Bis zu dem Punkt, dass die Verantwortlichen im März 2024 Insolvenz anmelden mussten.

Der Konzern mit Stammsitz in Bad Urach im Kreis Reutlingen beschäftigt derzeit ca. 5.000 Angestellte, von denen rund 1.000 in Deutschland tätig sind. In Schieflage geraten ist der Betrieb allerdings wohl nur in Bezug auf den deutschen Markt, denn lediglich die deutsche Gesellschaft des Dachkonzerns ist von der Zahlungsunfähigkeit betroffen. Für etwa 1.000 Angestellte ging diese Nachricht Anfang des Jahres mit viel Angst um die eigene Existenz einher. Doch jetzt heißt es Aufatmen.

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Gute Neuigkeiten

Aktuell betreut der Verwalter Holger Leitle den Fall. Und genau dieser hat am Donnerstag, den 2. Mai, für gute Laune bei allen Betroffenen gesorgt. Denn er erklärte öffentlich, dass eine Stilllegung des Betriebes aktuell nicht geplant sei. Medienberichten zufolge besteht zudem die starke Hoffnung, einen Investor für den Konzern zu finden.

Für das 1964 gegründete Unternehmen geht es scheinbar langsam wieder bergauf. Ein klares Indiz dafür ist die Tatsache, dass der Autozulieferer die Angestellten mittlerweile wieder selbst bezahlt. Das war in den letzten Monaten nicht der Fall. Die Gehälter konnten bislang nur durch das Insolvenzgeld gedeckt werden. Wenn alles gut läuft und ein Investor gefunden werden kann, sind die Arbeitsplätze somit für die nächste Zeit erst einmal gesichert. Und die Chancen stehen gut, denn laut dem Insolvenzverwalter gebe es momentan knapp 100 Interessenten.