Autozulieferer will ins Ausland: Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel

Ein halbfertiges Auto in einer Fabrik.
Symbolbild © istockphoto/pierrephoto

Aufgrund schlechter Verkäufe verlegt ein Autozulieferer erschreckend viele Arbeitsplätze von Deutschland ins Ausland.

Der Autozulieferer Cooper Standard lagert etwa 60 Arbeitsplätze ins Ausland aus, um Kosten zu sparen. Wie viele andere Unternehmen der Branche tut er sich mit dem Wandel zur Elektromobilität schwer.

Stellenabbau

Cooper Standard hat weltweit 30.000 Mitarbeiter und produziert vor allem Dichtungen und Bremsleitungen in Deutschland. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in den USA, doch es gibt mehrere Werke in Baden-Württemberg. Neben der Europa-Zentrale bei Mannheim existieren drei weitere Standorte in der Region. Im Jahr 2016 hatte das Unternehmen seinen Standort in Hockenheim bereits geschlossen, wodurch etwa 170 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren haben.

Der Autozulieferer verkündete, dass jetzt rund 60 Arbeitsplätze des Werks in Lindau am Bodensee ins Ausland verlagert werden sollen. Das Unternehmen erklärte den Abbau der Stellen damit, dass die Nachfrage aufgrund des Trends hin zu mehr Elektromobilität drastisch gesunken ist. Das Unternehmen ist bei weitem nicht das einzige der Branche, das sich mit der Transformation schwertut. Während Giganten wie Mercedes-Benz und Porsche den Wandel mit Bravour meistern, kämpfen Autozulieferer wie Cooper Standard und BorgWarner in Rheinland-Pfalz ums Überleben. Experten berichten, dass aktuell immer mehr Zulieferer Stellen auslagern, um Kosten zu sparen.

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Von Lindau nach Polen

Um Kosten zu sparen, lagert Cooper Standard die Stellen von Lindau nach Polen aus. Dank einer Vereinbarung über die Standortsicherheit können die meisten Mitarbeiter des Werks nun aufatmen, denn mit einer kompletten Schließung ist nicht zu rechnen. Trotzdem muss die Profitabilität des Standortes sichergestellt werden, weshalb das Unternehmen Kündigungen nicht ganz vermeiden kann.

Es gibt jedoch nicht nur schlechte Neuigkeiten. Statt betriebsbedingter Kündigungen möchte das Unternehmen seinen Mitarbeitern einen Aufhebungsvertrag anbieten. Tarifmitarbeiter des Autozulieferers erhalten für die nächsten zwei Jahre außerdem zum ersten Mal eine festgelegte Beteiligung am Gewinn des Unternehmens. Mitarbeiter erhielten zudem Anfang des Jahres einen tariflich festgelegten Ausgleich aufgrund der Inflation.