Baden-Württemberg will Flüchtlingsunterkünfte massiv ausbauen

Flüchtlingsstrom
Symbolbild © istockphoto/csakisti

Neue Pläne für Geflüchtete in Deutschland: das Bundesland Baden-Württemberg will Flüchtlingsunterkünfte in naher Zukunft ausbauen und 9.000 zusätzliche Plätze schaffen. Die Kommunen sollen dabei zunächst entlastet werden.

Baden-Württemberg reagiert und will die Flüchtlingsunterkünfte im eigenen Bundesland massiv aufstocken. Dadurch, dass in den nächsten Jahren eine neue Welle an Flüchtlingen erwartet wird, ist der Bedarf an Erstaufnahmeeinrichtungen massiv gestiegen. Folglich will das Land sich vorbereiten und zahlreiche neue Regelplätze für die Menschen schaffen. Ziel ist es, die einzelnen Städte und Gemeinden durch zentrale Aufnahmestationen zu entlasten. Das Vorhaben stockt allerdings aktuell aufgrund großer Widerstände seitens der einzelnen Kommunen. Hintergrund ist die Tatsache, dass kaum ein Ort freiwillig zum Standort einer neuen Flüchtlingseinrichtung werden möchte. Wir berichten, was genau aktuell geplant ist.

Mehr Plätze gebraucht

Die Regierung geht davon aus, dass auch in den nächsten Jahren zahlreiche Menschen nach Deutschland flüchten werden. Das Land Baden-Württemberg sieht sich an einem Kapazitätslimit und will die Flüchtlingsunterkünfte in Anbetracht dessen aufstocken. Konkret gehen die Experten momentan davon aus, dass bis zum Jahr 2026 knapp 27.000 Flüchtlinge eine Bleibe in dem Bundesland benötigen werden.

Aktuell gibt es jedoch nur 6.300 Regelplätze, an denen die frisch angekommenen Menschen unterkommen können. Dazu kommen zwar 7.300 Betten in vorübergehenden Notunterkünften. Doch das Ministerium geht davon aus, dass man insgesamt 15.000 Plätze benötigen wird. Bei der Schätzung gehen die Verantwortlichen von einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von fünf Monaten in den Erstunterkünften aus.

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Neues Konzept

Baden-Württemberg will deshalb dieses Jahr noch neue Flüchtlingsunterkünfte errichten und insgesamt 9.000 Regelplätze mehr schaffen. Zusätzlich plant die CDU den Aufenthalt der Flüchtlinge in den zentralen Anlaufstellen zu verlängern und sie nicht direkt an die einzelnen Städte weiterzuleiten. Sie bekräftigt das Vorhaben mit den Worten „Wir wollen in Baden-Württemberg dahin kommen, dass Menschen länger in den Erstaufnahmeeinrichtungen bleiben, bevor sie in die Kommunen weitergeleitet werden“.

Man verfolgt damit das Ziel, die einzelnen Orte zu entlasten und die Betroffenen erst dann aus den Erstunterkünften zu lassen, wenn sie eine gute Wohnalternative für die Zukunft gefunden haben. So schnell wie geplant geht das Projekt jedoch nicht voran, da einige der Städte, in denen neue Erstunterkünfte entstehen sollen, sich vehement dagegen wehren. Daher gilt es in den nächsten Wochen und Monaten, zunächst geeignete Standorte für neue Bleiben zu finden.