Unglaublich, aber wahr: Eine der größten Erfindungen aller Zeiten kommt tatsächlich aus Baden-Württemberg. Mit dem Vorläufer des Fahrrads hat ein Deutscher die Welt im Jahr 1817 für immer revolutioniert.
Der Klimawandel ist in aller Munde und wer etwas für die Umwelt tun möchte, wird schon lange dazu angehalten, weniger Auto zu fahren. Dabei müssen zum Glück nicht alle Wege zu Fuß bestritten werden, denn das Fahrrad ist eine gute Möglichkeit, schnell und umweltfreundlich von A nach B zu kommen. Heute ist es zu einer Selbstverständlichkeit für die Menschen geworden und so kennt kaum jemand die Hintergrundgeschichte einer der wohl größten Erfindungen.
Notlösung
Für die meisten Menschen ist ein Drahtesel nichts Besonderes. Viele besitzen ein Fahrrad, das sie entweder mit Freude regelmäßig für ihre Erledigungen nutzen, oder im Keller verstauben lassen. Dabei gebührt dem Fortbewegungsmittel viel mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Immerhin hat es den Menschen im 18. Jahrhundert das Leben extrem erleichtert.
Die Geschichte einer der wohl größten Erfindungen begann im Jahr 1815, als ein Vulkan auf der Insel Sumbawa ausbrach. Für die Menschen des Eilands, welches heute zu Indonesien gehört, hatte die Naturkatastrophe gravierende Folgen. Der Staub und die Asche nahmen nicht nur riesige Gebiete für sich ein und hüllten sie in eine gefährliche Wolke. Auch das Klima änderte sich schlagartig hin zu Dauerregen und schlimmen Überschwemmungen. Für alle Betroffenen fiel infolgedessen ein Großteil der Ernte weg. Um ihr Überleben zu sichern, mussten sie sogar ihre Pferde schlachten. Da die Tiere bislang als Transportmittel dienten, standen sie jedoch nun vor dem nächsten Problem.
Die Laufmaschine
Alle Wege zu Fuß zu gehen kostete die Menschen enorm viel Zeit und so überlegte sich Karl Freiherr von Drais im Jahr 1817 eine Alternative. Aus der Not heraus machte der Mann aus Karlsruhe eine der wohl größten Erfindungen unserer Zeit – die Laufmaschine. Die sogenannte Draisine ist aus heutiger Sicht der Vorläufer zum Fahrrad, denn alle wichtigen Merkmale sind erhalten geblieben.
Die damalige Revolution hatte zwei Räder, einen Sattel sowie ein gepolstertes Brett für die Arme. Sogar eine Bremse gab es zu dem Zeitpunkt schon. Die Nutzung erinnert ein wenig an ein Laufrad für Kinder, denn Pedale gab es im Vergleich zum Fahrrad noch nicht. Stattdessen hat sich der jeweilige Fahrer mit den Füßen abgestoßen, um Tempo aufzunehmen. Die erste Fahrt unternahm der Erfinder in Mannheim und erreichte eine Geschwindigkeit von unglaublichen 14 km/h. Leider ist Karl Freiherr von Drais weder richtig berühmt noch reich geworden, denn weltweit haben viele Erfinder das Patentrecht nicht beachtet. Sie entwickelten schnell auf Basis seiner Erfindung fortgeschrittenere Versionen.