Insolvente Modekette gerettet: 400 Arbeiter müssen trotzdem gehen

Viele Menschen in einer Einkaufsstraße mit mehreren Shops beim Bummeln
Symbolbild © istockphoto/william87

Insolvenzen fressen immer mehr Geschäfte und Einzelhändler in deutschen Innenstädten auf. Doch eine gute Nachricht erreicht diese Woche dennoch die Verbraucher: Eine Modekette aus Baden-Württemberg wurde gerettet und zahlreiche Arbeiter können ihren Job behalten. Jedoch nicht alle. Rund 400 Angestellte müssen trotzdem gehen.

Die deutsche Wirtschaft ist seit den Corona-Krisenjahren angeschlagen. Im vergangenen Jahr standen unter anderem deswegen zahlreiche Unternehmen in Baden-Württemberg vor beträchtlichen Herausforderungen. Laut dem Statistischen Landesamt verzeichnete die Region von Januar bis Juli 2023 bereits rund 1.100 Insolvenzanmeldungen. Während einige Unternehmen weiterhin nach Investoren suchen, gab es zum Jahresende dennoch auch einen Hoffnungsschimmer. Eine in Baden-Württemberg ansässige Modekette und ihre Arbeiter konnten gerettet werden. Doch wie geht es nun für Peter Hahn weiter?

Teilweise gute Nachrichten für Modekette Peter Hahn

Im vergangenen Jahr gerieten nicht nur große Modehändler wie Galeria Kaufhof und Peek & Cloppenburg in schwieriges Fahrwasser, sondern auch das Versandhandelsunternehmen Peter Hahn mit Sitz in Winterbach. Im Oktober reichte das Unternehmen einen Antrag auf ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren ein. Nun gibt es jedoch eine erfreuliche Entwicklung. Peter Hahn konnte eine Fortführungs- und Restrukturierungslösung umsetzen. Das Unternehmen verbleibt mit etwa 600 Mitarbeitern in Winterbach, jedoch aus der bisherigen Gruppenstruktur herausgelöst und als eigenständiges Unternehmen weitergeführt.

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Das Sanierungskonzept, das man in den vergangenen Wochen mit den Finanzierern erarbeitet hat, ermöglicht Peter Hahn eine nachhaltige Fortführung und die Restrukturierung sowie Fokussierung des Geschäftsbetriebs. Laut Daniela Angerer, der Geschäftsführerin von Peter Hahn, wird das Unternehmen künftig auf eigenen Beinen stehen und nicht mehr in einen Konzern eingebunden sein.

Ab Februar soll es mit dem Sanierungskonzept vorangehen

Der schwäbische Modehändler Peter Hahn gehörte bisher zum Trismo-Konzern. Nun hat er durch ein erfolgreiches Sanierungskonzept eine Fortführungslösung gefunden. Dies ermöglicht die Rettung von 600 Arbeitsplätzen, allerdings müssen im Gegenzug 400 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Geschäftsführerin Alexandra Kohnke betont, dass die Entscheidung, sich von einem Teil der Mitarbeiter zu trennen, keine leichte war. Des Weiteren sagt sie, dass alles unternommen worden sei, um möglichst viele Beschäftigte zu halten.

Der Schritt, wenn auch schmerzhaft, war offenbar notwendig, um das 1964 gegründete Unternehmen zu erhalten. Kohnke zeigt sich zuversichtlich, dass die verbleibenden Mitarbeiter langfristige Perspektiven erhalten und das Unternehmen zu nachhaltigem Wachstum zurückkehren kann. Das Sanierungskonzept will man ab dem 1. Februar schrittweise umsetzen. Die Vertriebskanäle will man derweil beibehalten und verstärkt auf Digitalisierung setzen.