Maßnahme kommt: Werk in Baden-Württemberg kündigt Kurzarbeit an

Zwei Männer in blauer Arbeitskleidung arbeiten an der Montage einer Maschine in dem Werk eines Unternehmens in Baden-Württemberg. Zu sehen sind verschiedene Teile der Maschine.
Symbolbild © imago/Photothek

Es ist eine wahre Hiobsbotschaft: Ein weiteres Unternehmen steht möglicherweise kurz vor der Pleite. Es handelt sich erneut um einen Maschinenbauer, der jetzt zahlreiche Angestellte in seinem Werk in Baden-Württemberg in die Kurzarbeit schickt.

Durch die aktuelle wirtschaftliche Situation sind vor allem Rohstoffe, Arbeitskräfte und Energie extrem teuer geworden. Viele Unternehmen tun sich schwer, ihre Kosten weiterhin zu decken, da zeitgleich die Nachfrage gesunken ist. Zuletzt hat das langjährig erfolgreiche Unternehmen Trumpf mit Stammsitz in Ditzingen in Baden-Württemberg angekündigt, Hunderte Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. Jetzt ist der nächste Konzern ins Wanken geraten und kündigt an, dass er einen großen Teil seiner Mitarbeiter im Werk in Baden-Württemberg in Kurzarbeit schicken wolle. Wir haben die Einzelheiten.

Weniger Aufträge

Bei dem Unternehmen handelt es sich um den Präzisionsmaschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen aus der gleichnamigen Stadt. Nachdem die Auftragslage scheinbar stark zurückgegangen ist, hat ein Sprecher jetzt bestätigt, dass ein Teil der Mitarbeiter in dem Werk in Baden-Württemberg in Kurzarbeit geschickt werde.

Damit ist klar, dass ein weiterer Weltmarktführer aus dem Bundesland in großen finanziellen Schwierigkeiten steckt. Allein in seinem Stammwerk in Wiesloch-Walldorf beschäftigt der Konzern insgesamt 4.500 Angestellte. Es handelt sich dabei nicht nur um die größte, sondern auch die modernste Druckmaschinenfabrik der Welt. Um die Kosten kurzfristig zu senken und die Zukunft des Unternehmens zu sichern, wird jetzt am Personal gespart.

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Viele offene Fragen

Aktuell gibt es noch keine genauen Informationen dazu, wie viele Angestellte wirklich mit Gehaltseinbußen rechnen müssen. Klar ist lediglich, dass die Maßnahme bereits abgesegnet wurde und alle betroffenen Mitarbeiter in dem Werk in Baden-Württemberg für drei Monate in Kurzarbeit geschickt werden. Wirklich überraschend ist diese Entwicklung für die Angestellten vermutlich nicht, denn auch in den vergangenen Jahren lief es nicht optimal für den Konzern.

Bereits im Geschäftsjahr 2021/22 hat das Unternehmen 500 seiner weltweit über 9.000 Mitarbeiter entlassen. Allein 300 dieser Angestellten waren in Wiesloch-Walldorf tätig. Es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahme Schlimmeres abwenden kann. Immerhin gibt die Kurzarbeit den Mitarbeitern nicht nur die Hoffnung, dass Entlassungen eventuell nicht notwendig sein werden. Sie verschafft ihnen auch Zeit, sich einen Notfallplan zu überlegen, falls sich die Lage des Maschinenbauers weiterhin verschlechtern sollte.