Nach 100 Jahren: Traditionsbäckerei vorm Aus in Baden-Württemberg

In der Theke einer Bäckerei stehen verschiedene frisch gebackene Kuchenstücke zur Auswahl für den Verkauf. Im Hintergrund sind Sitzgelegenheiten für Kunden zu sehen.
Symbolbild © imago/F. Anthea Schaap

Nun ist es nach mehr als 100 Jahren traurige Gewissheit: Eine Traditionsbäckerei in Baden-Württemberg steht vor dem Aus. Das sind die Details zur aktuellen Lage und die Zukunftsaussichten für den Betrieb.

Eine weitere Traditionsbäckerei aus Baden-Württemberg steht vor dem Aus. Eine Unternehmensgeschichte von mehr als 100 Jahren könnte damit bald ihr trauriges Ende finden. Hier gibt es die Einzelheiten.

Insolvenzverfahren eröffnet

In letzter Zeit häufen sich die Nachrichten rund um Pleiten verschiedener Unternehmen in ganz Deutschland. Darunter erst kürzlich eine Bäckerei aus unserer Region. Oftmals sind es noch Nachwirkungen der Pandemie sowie die Inflation, die den Unternehmen mit der Zeit das Genick brechen. Nun sieht sich wohl eine weitere Traditionsbäckerei aus Baden-Württemberg mit dem Aus konfrontiert. Der Betrieb steht nach mehr als 100 Jahren aufgrund der gestiegenen Produktions- und Rohstoffkosten in der Kreide. Die gesunkene Nachfrage in Kombination mit den gestiegenen Kosten für Produktion und Rohstoffe verschärfen diese Situation. Am 6. Mai wurde schließlich das Insolvenzverfahren eröffnet.

Bereits vor zwei Jahren wurden einige der ehemals zwölf Filialen geschlossen, da die Geschäftsführung vom Nachfahren an einen ehemaligen Lehrling der Bäckerei übertragen wurde. Indessen steht auch die Zukunft der drei verbliebenen Bäckereien in Baden-Württemberg auf dem Spiel, denn die Traditionsbäckerei steht unmittelbar vor dem Aus. Rund 25 Beschäftigte könnten aufgrund dessen ihren Job verlieren.

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Betrieb soll gerettet werden

Trotz der Verkleinerung gestaltet sich die finanzielle Situation der 1907 gegründeten Bäckerei weiterhin schwierig. Es handelt sich um die Traditionsbäckerei Trabold, die aktuell kurz vor dem Aus steht. Momentan prüft der zuständige Insolvenzverwalter, ob die derzeit bestehende Produktionsstätte und Verkaufsstelle in Osterburken und eine weitere Filiale in Seckach unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin bestehen können. Tatsächlich könnte die Traditionsbäckerei noch einmal die Wende schaffen, da die Schieflage anders als bei vergleichbaren Fällen einen anderen Ursprung hat. Es seien vor allem offene Forderungen bei Krankenkassen und Steuerbehörden, die eine Kerbe in die Finanzen des Unternehmens schlügen. Die oberste Priorität der Bäckerei Trabold ist es derzeit, die noch drei bestehenden Standorte inklusive aller 25 Beschäftigten zu retten.