Sitz in Baden-Württemberg: Stihl könnte ins Ausland umsiedeln

Kettensägen von Stihl mit Menschen im Hintergrund.
Symbolbild © istockphoto/Reimphoto

Die Anzahl deutscher Unternehmen, die nicht mehr vor Ort produzieren, steigt. Jetzt könnte auch Stihl seinen Hauptsitz ans Ausland verlieren.

In Deutschland zu produzieren, ist leider nicht immer die günstigste Variante – in manchen Fällen ist sie sogar die teuerste. Dennoch ist es bedauerlich, dass immer mehr deutsche Traditionsunternehmen ihre Standorte außerhalb von Deutschland verlagern. So ist es jetzt auch beim Unternehmen Stihl, das schon bald seinen Sitz in Baden-Württemberg gegen einen Standort im Ausland eintauschen könnte.

Unternehmen mit Tradition

Stihl ist als deutsches Unternehmen ein echter Klassiker. 1926 von Andreas Stihl gegründet, hat es sich mit seinem Hauptsitz in Waiblingen zu einem Spezialisten für die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb motorbetriebener Geräte – sowohl für die Forstwirtschaft, Landschaftspflege und Bauindustrie – als auch für die private Nutzung entwickelt. Erst kürzlich beteuerte der Firmen-Chef, dass er am Verbrennermotor festhalten möchte. Das scheint die traditionellen Wurzeln des Unternehmens zu unterstreichen. Aber droht bei Stihl dennoch der Umzug ins Ausland? Was passiert mit seinen fast 20.000 Mitarbeitern?

Umzug könnte drohen

Stihl ist weltweit bekannt. Vor allem seine leistungsstarken Motorsägen zählen zu den besten auf dem Markt. Da wundert es nicht, dass der Motorenbauer beständig Rekordgewinne einfährt. 2022 machte das schwäbische Unternehmen 5,5 Milliarden Euro Umsatz. Dennoch ist Deutschland sein mit Abstand teuerster Standort – sogar noch teurer als die Schweiz. Rückt Stihl jetzt auch nach Tschechien oder Serbien ab – so wie Bosch oder die ZF Friedrichshafen es vormachen?

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Deutschland sogar teurer als die Schweiz

Es stimmt, dass Stihl vor allem im Ausland gewachsen ist. Dennoch hält der Motorenbauer am deutschen Standort fest. Das verspricht zumindest Nikolas Stihl. Dabei betont er aber, dass dennoch die meisten Investitionen der Zukunft vermehrt in Osteuropa, den USA und Asien getätigt werden. Deutschland hat betriebswirtschaftliche Nachteile – das räumt Stihl ein. Man müsse global denken. Aber der deutsche Produktionsstandort sei fürs Erste außer Gefahr.

Zunehmend wächst Stihl im Ausland. Der Hauptsitz in Waiblingen, Baden-Württemberg, habe aber dennoch nichts zu befürchten, denn Stihl versteht sich nach wie vor als Traditionsunternehmen. Auch wenn die höchsten Gewinne vermehrt im Ausland und nicht zu Hause produziert und eingefahren werden, können die deutschen Mitarbeiter zunächst einmal durchatmen.