Spargelsaison: Warum das leckere Gemüse so gesund ist

Spargelsaison ist im April, Mai und Juni eines jeden Jahres. Spargel ist nicht nur lecker, sondern auch gesund.
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Im April, Mai und Juni ist es jedes Jahr wieder so weit: Leckerer Spargel ist sehr zur Freude aller wieder in Supermärkten und in Restaurants auf dem Teller zu finden. Er gilt als eine der beliebtesten Gemüsesorten der Deutschen und wird traditionell mit Kartoffeln, Schinken und cremiger Sauce Hollandaise serviert. Jedes Jahr sorgt die Spargelsaison für emsiges Treiben auf den Feldern der Bauern, wo der Spargel von vielen Erntehelfern frisch geerntet wird. Das Gemüse gibt es dabei übrigens auch in grüner Variante.

Je frischer, desto besser – aber nicht nur deshalb ist Spargel ein absolut gesundes Gemüse! Betrachtet man die Nährwerte, könnte Spargel glatt als Superfood durchgehen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum er oft als „königliches Gemüse“ bezeichnet wird? Jedenfalls darf man sich beim Genuss von Spargel über viele gesundheitliche Vorteile freuen, die der Feldgemüse-Klassiker mit sich bringt. Welche das sind, verraten wir gern in den folgenden Zeilen.

Spargel ist kalorienarm

Im Frühling werden die Tage wärmer und die Klamotten kürzer. Höchste Zeit also, die überflüssigen Winterpfunde loszuwerden. Wie gut, dass Spargel dabei ordentlich unterstützt! Das Frühlingsgemüse hat nämlich so gut wie keinen Fettgehalt, besteht zu neunzig Prozent aus Wasser und auf 100 Gramm kommen nur rund 20 Kalorien. Diese astreine Bilanz macht den Spargel zur idealen Speise für alle, die ein wenig auf ihre Figur achten wollen. Allerdings nur, wenn man die Sauce Hollandaise weglässt, die zu Spargelgerichten oft serviert wird. Denn diese enthält einiges an Fett in Form von Butter.

Ob Spargel auch entschlackend wirkt, spaltet die Reihen der Ernährungsforscher. Einige sagen ja, andere nein – sicher ist, dass das Gemüse aufgrund seines hohen Wassergehalts harntreibend wirkt und die Nierentätigkeit anregt. Auch kann man Spargel hervorragend als Zutat für Salate verwenden oder zu Suppe verarbeiten – beides Verzehrvarianten, die beim Abnehmen helfen.

Spargel lässt sich beispielsweise auch hervorragend als Suppe zubereiten und ist damit deutlich kalorienärmer als in Zubereitung mit Sauce Hollandaise.
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Blutdrucksenkende Wirkung

Der Genuss von Spargel kann dabei unterstützen, den Blutdruck zu senken. Das Gemüse enthält neben wertvollen B-Vitaminen, Magnesium und Beta-Carotin nämlich auch den Mineralstoff Kalium, der sich positiv auf die Herzgesundheit auswirkt und dabei hilft, die Blutgefäße zu erweitern. Dieser Effekt kann den Blutdruck senken. Forscher haben herausgefunden, dass Spargel sogar ein natürlicher ACE-Hemmer ist, der den Blutdruck senkt, indem er ein Enzym stoppt, das die Blutgefäße verengt. Das beliebte Gemüse ist demnach besonders empfehlenswert für Personen, die von Bluthochdruck betroffen sind (allerdings nur, wenn sie es nicht mit übermäßig viel Alkohol konsumieren). Schon im antiken Griechenland galt Spargel deshalb als Heilpflanze.

Unterstützung der Verdauung

Spargel versorgt die lebenswichtigen Bakterien im Darm mit Nährstoffen und enthält je Handvoll 3,6 Gramm Ballaststoffe, die 14 Prozent des Tagesbedarfs darstellen. Er ist dabei besonders reich an unlöslichen Ballaststoffen, die für einen regelmäßigen Stuhlgang sorgen. Daneben enthält er zudem lösliche Ballaststoffe, die wichtige Bakterienstämme im Darm wie Bifidobacterium und Lactobacillus unterstützen. So gesehen hat Spargel eine präbiotische Wirkung und hilft dabei, die Bakterien im Verdauungstrakt zu ernähren und zu unterstützen, die einen großen Einfluss auf unser allgemeines Wohlbefinden haben. Die Aufrechterhaltung einer gesunden Bakterienflora im Darm trägt zur Gesunderhaltung des Verdauungssystems bei und kann auch bei Blähungen oder einem Reizdarm hilfreich sein.

Entwässernde Wirkung  

Die im Spargel enthaltene Asparaginsäure wirkt entwässernd und damit wie ein natürliches Diuretikum (harntreibender Wirkstoff). Deshalb kann Spargel dabei helfen, überschüssige Flüssigkeit, Salz und Bakterien aus dem Körper zu schwemmen, die sich ansonsten negativ auf unsere Gesundheit auswirken würden. Auch Giftstoffe können dank des Konsums von Spargel auf diesem Weg ausgeschieden werden. So lassen sich Harnwegsinfektionen und Nierensteine vermeiden. Um diese Wirkung ein wenig zu unterstützen, empfiehlt es sich, zu Spargel weder Wein noch Bier zu konsumieren, sondern lieber zwei bis drei Gläser Mineralwasser zu trinken.

Da Asparaginsäure als Eiweißbaustein benötigt wird, soll sie zudem gut für den Muskelaufbau sein und die Leistungskraft beim Sport fördern. Manch ein Spargel-Fan geht sogar so weit, dem leckeren Gemüse eine lust- und potenzfördernde Wirkung zuzuschreiben – dieser Effekt ist allerdings nicht bewiesen und wohl eher ein schönes Gerücht.

Folsäure-Booster

Spargel enthält neben Vitamin C, E und B sowie Kalium, Calcium, Magnesium und Kupfer auch wertvolle Folsäure, die für die Zellteilung und Neubildung von Zellen unentbehrlich ist. Darüber hinaus ist Folsäure entscheidend im Eisen- und Vitamin-B12-Stoffwechsel des Körpers. Da unsere moderne Ernährung grundsätzlich eher folsäurearm ist und der Körper nur wenig Folsäure speichern kann, kommt es oft zu einem Folsäuremangel, der sich durch Blutarmut, Müdigkeit, Blässe, Reizbarkeit und Schwindel äußern kann. Der Verzehr von Spargel wirkt dem entgegen und versorgt uns mit allen wichtigen Nährstoffen, die wir zusätzlich zur Folsäure noch brauchen.

Was ist gesünder: grüner oder weißer Spargel?

Spargel-Liebhaber wissen, dass es sowohl weißen als auch grünen Spargel gibt. Während in Restaurants meistens klassisch immer noch der weiße Spargel angeboten wird, gewinnt grüner Spargel in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit. Das liegt unter anderem daran, dass während der Coronapandemie nicht genügend Erntehelfer zur Verfügung standen. Da grüner Spargel leichter zu ernten ist, weil er im Gegensatz zu weißem Spargel über der Erde wächst und nicht ausgegraben werden muss, gab es diese Variante während der Coronapandemie vermehrt zu kaufen. Grüner Spargel ist dabei tatsächlich noch etwas gesünder als weißer Spargel, was darin begründet liegt, dass die Pflanze über der Erde Sonne abbekommt und deshalb neben Chlorophyll, das für die grüne Farbe sorgt, mehr Vitamine und Nährstoffe ausbilden kann. Und: Grüner Spargel schmeckt intensiver und ist aufgrund seines kräftigen Spargel-Aromas, das mitunter auch lecker nussig schmecken kann, sehr beliebt.

Wer bisher noch keinen grünen Spargel gegessen hat und nicht nur seinem Gaumen, sondern auch seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, sollte diese Variante definitiv einmal ausprobieren.

Spargel mal anders: Grüner Spargel mit gebackenem Lachs ist eine leckere Alternative zur klassischen Zubereitung.
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Ein Fazit

Das leckere Feldgemüse ist ein wahres Wundermittel gegen allerlei gesundheitliche Probleme und enthält eine Fülle an wertvollen Inhaltsstoffen, die unseren Körper im Frühling ideal unterstützen. Spargel eignet sich als Gemüse für jeden Diät-Plan und kann auf vielfältige Art und Weise zubereitet werden – dabei muss es nicht immer die klassische Variante mit cremiger Sauce sein. Man kann Spargel genauso gut als Zutat für Salate, Aufläufe und Risottos verwenden oder einfach mit ein wenig Öl und Salz in der Pfanne anbraten. Selbst roh eignet er sich als Snack für zwischendurch und schmeckt mit einem Frühlingsquark als Dip knackig und lecker. So macht der Frühling Spaß!