Erste Karlsruher Regionen verbieten kostenloses Obstpflücken

Eine Frau und ein kleiner Junge tragen einen Korb mit Obst nach eigener Ernte
Symbolbild © istockphoto/Halfpoint

Nun ist es so weit, die ersten Regionen in Karlsruhe verbieten das kostenlose Obstpflücken. Das geht vielen zu weit.

Nicht in jeder Gemeinde darf man sich einfach an den Früchten der öffentlich stehenden Bäume bedienen. Jetzt gehen erste Karlsruher Stadtteile dazu über, das kostenlose Obstpflücken zu verbieten.

Karlsruher Regionen verbieten kostenloses Obstpflücken

In Linkenheim-Hochstetten hat man sich dazu entschlossen, die Bäume zu markieren und Schilder anzubringen, die darauf hinweisen, dass die Bürger pflücken dürfen. Nicht alle Gemeinden sind so großzügig. In Stutensee dürfen sich Bürger und Gäste nicht einfach frei an den 2.000 Bäumen der Gemeinde bedienen. In Karlsruhe und Umgebung gibt es erste Regionen, die das freie Pflücken verbieten. So gibt es auf den Streuobstwiesen Paten- und Geburtenbäume.

Außerdem stehen im Ort Obstbäume, deren Früchte man gegen ein geringes Entgelt ernten darf. Einige der Bäume in der Gemeinde wurden der Beschäftigungsgesellschaft des Landkreises Bequa gGmbH übergeben. Diese kümmert sich um die Pflege des gesamten Bestandes und erntet die Bäume auch ab. Ein Teil der Früchte wird zu Saft verarbeitet. Es ist also nicht ohne Weiteres erlaubt, sich einfach frei an einem Baum zu bedienen.

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In diesen Gemeinden einfach ernten 

In der Gemeinde Walzbachtal gibt es bis zu 800 Obstbäume. Hier reifen vor allem Kirschen, Äpfel, Zwetschgen und Birnen. Die Bäume wachsen an Feldwegen, Wegrändern oder auf größeren Streuobstwiesen. Es ist so mit der Einschränkung erlaubt, sich in haushaltsüblichen Mengen Obst von den Bäumen zu nehmen. Man möchte hier vor allem den Bürgern, die keinen eigenen Garten haben, die Möglichkeit geben, regionales Obst zu essen.

Zudem gibt es immer wieder Reservierungen von Kindertagesstätten. Diese können einen Baum reservieren, das Obst ernten, den Kindern geben oder Saft daraus machen. So ist es auch in Pfinztal, wo man sein Obst auch pflücken kann. Es geht vor allen Dingen um die Ökosysteme der Streuobstwiesen, die einen besonders hohen Wert für die Natur haben. Man sollte sie möglichst wenig stören und am besten in Ruhe lassen. Dazu gehört auch ein Apfel, der auf den Boden fällt und so im Kreislauf des Ökosystems verbleibt.