Nach 14 Jahren: Bestimmte Versorgung bei Karlsruhe in Gefahr

Ein Milchbauer kippt frische Kuhmilch in einen Behälter, im Hintergrund werden Kühe gemolken
Symbolbild © istockphoto/Yanawut

Milch gehört zu den Grundnahrungsmitteln und ist für viele Landwirte der Rohstoff, von dem sie leben. Nun droht die Versorgung in der Nähe von Karlsruhe in Gefahr zu geraten, weil die Bürokratie in Deutschland wieder einmal zugeschlagen hat. Viele Landwirte können es noch gar nicht fassen.

In Deutschland ist es gar nicht so einfach, Lebensmittel zu verkaufen. Es gibt strenge Vorschriften zur Hygiene, zum Nachweis der Verkäufer und zur Dokumentation. In kaum einem anderen Land gibt es so viele bürokratische Hürden zu überwinden wie in Deutschland. So erging es auch einem Landwirt, der durch eine einfache Änderung seine Versorgung in Karlsruhe gefährdet sieht. Und damit liegt er gar nicht so falsch.

Versorgung bei Karlsruhe in Gefahr

Seit 14 Jahren steht in Bretten ein Milchautomat. Doch damit ist jetzt Schluss. Verantwortlich für das Ende des Milchverkaufs an dieser Stelle ist ausgerechnet eine neue EU-Richtlinie. Diese schreibt nämlich vor, dass für jeden Kauf ein Kassenbon ausgestellt werden muss. Doch dieser Milchautomat kann keine Quittungen ausdrucken. Die Kunden und die Familie selbst sind fassungslos über diese Bürokratie, die ihr Geschäft zum Erliegen bringt.

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Eichamt untersagt den Betrieb der Automaten

Von selbst sind sie nicht auf diese EU-Richtlinie gekommen. Ein Mitarbeiter des Eichamtes Karlsruhe war bei ihnen im Betrieb. Das Eichamt achtet darauf, dass zum Beispiel die Milchautomaten richtig eingestellt sind und auch wirklich die verkaufte Menge liefern. Dabei kam es zu einer Beanstandung: Der Milchautomat hat keinen Bondrucker. Damit entspreche er nicht mehr den Anforderungen des Mess- und Eichgesetzes, so der Kollege. Jetzt werden die Automaten in ganz Baden-Württemberg überprüft.

Bürokratie macht der Versorgung mit Milch ein Ende

Für viele dürfte diese EU-Richtlinie das Aus bedeuten. Eigentlich wollte sich Familie Müller damit ein kleines Zusatzgeschäft aufbauen und die Anwohner mit frischer Milch versorgen. Ein Kunde wirft einen Euro in den Automaten und bekommt dafür einen Liter Milch. Er kann sogar sein eigenes Gefäß mitbringen oder die Milch direkt in die Flasche füllen. Eine Quittung für den Mülleimer wollen die beiden nicht produzieren, weil das wieder zusätzliche Kosten verursacht. Nun bleibt nur noch der Aushang am Milchautomaten mit dem Verbot durch das Eichamt als amtliche Behörde.