Protest in Karlsruhe: 1000 angemeldet und viel weniger gekommen

Menschenmasse auf einer Straße in einer Großstadt
Symbolbild Foto: Thomas Riedel

Tausend Teilnehmer hatten die Organisatoren des Ostermarsches der Karlsruher „Querdenkerszene“ angemeldet. Am Ende konnte der Protest in Karlsruhe nicht mehr als 350 Menschen für die Demonstration am Ostersonntag motivieren.

Voller Erwartungen hatten die Organisatoren der Karlsruher Querdenkerszene mehr als 1.000 Teilnehmer für den Protest in Karlsruhe am Ostersonntag angekündigt. Doch die Wirklichkeit sah anders aus: Gerade einmal 350 Menschen waren bereit, sich der Bewegung anzuschließen. Ein Rückschlag für die Querdenker, die sich bis dahin als starke und einflussreiche Stimme in der öffentlichen Debatte positioniert hatten. An diesem Tag mussten sie erkennen, dass ihre Botschaft nicht bei allen auf fruchtbaren Boden fiel.

Protest der Querdenker in Karlsruhe – weniger Anhänger

„Querdenker“ ist ein Begriff, der in den letzten Jahren in Deutschland populär geworden ist und eine Bewegung beschreibt, die sich kritisch mit der Corona-Politik der Regierung und den damit verbundenen Maßnahmen wie Vermummungsverbot, Abstandsregeln und Sperrstunden auseinandersetzt. Die Anhänger der Querdenker-Bewegung haben unterschiedliche Ziele und Ansichten, sie eint jedoch die Ablehnung dieser Maßnahmen. Einige Querdenker vertreten auch Verschwörungstheorien und lehnen die Impfkampagne ab. Die Bewegung ist in der Öffentlichkeit umstritten und es gab in der Vergangenheit auch mehrere Proteste und Demonstrationen von Querdenkern, die zum Teil gewalttätig verliefen oder gegen die Corona-Maßnahmen verstießen.

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Protest in Karlsruhe: Der Ablauf im Überblick

Für die Kundgebung in Karlsruhe hatte die Polizei 60 Beamte bereitgestellt, da mit einer größeren Teilnehmerzahl gerechnet worden war. Der Demonstrationszug durch die Innenstadt verlief nach Angaben der Polizei bis auf kleinere Verkehrsbehinderungen weitgehend friedlich. Gegen 11 Uhr startete eine friedliche Demonstration in der Ettlinger Allee in der Nähe der Wohnanlage Rüppurrer Schloss. Von dort zogen die Teilnehmer in Richtung Hauptbahnhof und weiter entlang der Ettlinger Straße in nördlicher Richtung bis in den Bereich hinter dem Schloss.

Dort fand die zentrale Kundgebung der Querdenkerbewegung mit prominenten Rednern statt. Laut Polizeibericht wurde die Veranstaltung von den Veranstaltern gegen 17.00 Uhr beendet. Was von diesem Tag in den Köpfen hängen bleibt und was der Protestzug tatsächlich erreicht hat, muss jeder für sich selbst entscheiden.