80 Euro: Nun hagelt es Bußgelder für Autofahrer an Zebrastreifen

In einer dicht gedrängten Altstadt einer Innenstadt überqueren viele Menschen eine Straße über einen Zebrastreifen. Autos, Fahrradfahrer und Passanten sind gleichzeitig und sicher unterwegs.
Symbolbild © istockphoto/Tennessee Witney

Wer die Regeln nicht kennt, zahlt schnell drauf. Das gilt vor allem für die Autofahrer, die bei Missachtung Bußgelder an Zebrastreifen einkassieren. Wir klären auf.

Sie gehören zu den wichtigsten Verkehrszeichen. Für Autofahrer mögen sie manchmal etwas nervig sein, weil die Fahrer besonders langsam fahren oder sogar anhalten müssen. Trotzdem ist es unabdingbar, dass es sie gibt, da sie die Sicherheit der Fußgänger gewährleisten. Denn schließlich muss man auch ohne Auto von A nach B kommen können. Obwohl die Regeln eigentlich klar sein sollten, kommt es immer wieder zu teils heftigen Zwischenfällen an Zebrastreifen, die nicht ausschließlich mit Bußgeldern geahndet werden. Denn manchmal sterben hier auch Menschen, weil Fahrer nicht richtig aufpassen. Worauf gilt es besonders, das Augenmerk zu richten?

Regeln verschärfen

Bereits im 19. Jahrhundert nahm der Verkehr stark zu. Schon früher war man also um den aufkommenden Verkehr besorgt. Auch wenn wir für die damalige Verkehrslage heutzutage wahrscheinlich nur ein Schmunzeln übrig hätten. 1920 war es in Amerika dann so weit: Der erste Zebrastreifen war geboren. In Deutschland war Hamburg 1952 Vorreiter darin, Fußgängern dabei zu helfen, sicher die Straße zu überqueren. Aber wie es aussieht, haben immer noch nicht alle die Regeln begriffen.

Bußgelder an Zebrastreifen

Zwar werden die meisten Unfälle von Senioren verursacht, aber auch Fußgängerüberwege sind eine extreme Gefahrenzone – übrigens im Speziellen für die Fußgänger. 2017 verunglückten 483 Fußgänger tödlich, und das nur in Deutschland. In einem von vier Fällen geschieht solch ein tragischer Unfall an einem Zebrastreifen. Also genau dort, wo Fußgänger eigentlich geschützt sein sollten. Und das ist wohl leider auch der Grund, warum es gerade hier zu so vielen Unfällen kommt. Ob Bußgelder in Höhe von 80 Euro ausreichen, um diese schlimmen Unglücksfälle an Zebrastreifen zu vermeiden?

Lesen Sie auch
Höhere Bußgelder in Deutschland: Millionen Autofahrer betroffen

Tödliche Unfälle jedes Jahr

Der Fußgängerüberweg ist für Fußgänger da. Daher passen diese hier nicht immer gut auf. Weitaus gefährlicher ist aber, dass Autofahrer manchmal einen Zebrastreifen wissentlich ignorieren. Im eigenen Auto fühlt man sich leider zu sicher, was alarmierend gefährlich ist. Möchte aber ein Fußgänger über die Straße, so hat dieser absoluten Vorrang vor jeglichem Auto – aber auch, was gerne übersehen wird, vor jedem Motorrad- und auch vor jedem Fahrradfahrer. Vor einem Fußgängerüberweg darf auch niemand den anderen überholen. Halten ist ebenfalls fünf Meter vor dem Zebrastreifen verboten, sonst hagelt es wieder einmal Bußgelder. Das sind in der Regel 80 Euro. Wer bei seinem Fehlverhalten zudem andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, zahlt 100 Euro. Auch, wenn diese Bußgelder bereits hoch erscheinen – solange es weiterhin zu diesen zahlreichen tödlichen Unfällen kommt, muss man über Verschärfungen nachdenken. Anders scheinen es die Menschen ja nicht verstehen zu wollen.