Drohender Blackout: Laden von E-Autos soll wohl gedrosselt werden

Elektroauto lädt auf der Straße nach.
Symbolbild © istockphoto/Mirko Kuzmanovic

Diese Nachricht ist überraschend: Das Laden von E-Autos soll nun wohl gedrosselt werden, damit ein drohender Blackout verhindert werden kann. Das steckt dahinter.

Trotz des angekündigten Verbrennerverbots für das Jahr 2035 gibt es noch einige Lücken im Bereich der E-Mobilität, die es in naher Zukunft zu schließen gilt. So könnte ein drohender Blackout wohl die Folge von zu vielen E-Autos auf den Straßen sein. Aus diesem Grund soll das Laden von E-Autos nun wohl gedrosselt werden.

Starke Belastung des Stromnetzes

Ein Projekt der Energie Baden-Württemberg – kurz EnBW – im vergangenen Jahr ergab, dass zu viele E-Autos, die ans Stromnetz angeschlossen sind, durchaus eine starke Belastung für dieses darstellen können. Auch der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, bestätigte dies jetzt in den Medien. Zwar wolle die Bundesbehörde einen Anschluss von sogenannten Wallboxen für die elektrischen Autos möglich machen, allerdings sollten die jeweils regionalen Netzbetreiber auch die Möglichkeit haben, den Stromverbrauch in einem Notfall herabzusenken. Damit könnten die Fahrer von E-Autos ihre Fahrzeuge dennoch laden – nur eben etwas langsamer.

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Überhaupt laden viele E-Autofahrer ihre Fahrzeuge noch immer über den ganz normalen Hausstrom. Großbritannien hat aus diesem Grund bereits im vergangenen Jahr den Strom für E-Autos eingeschränkt, da auch hier Angst vor einem möglichen Blackout besteht. In den Medien erklärte Klaus Müller, dass er ähnliche Maßnahmen auch in Deutschland für möglich halte.

Keine Voraussage möglich

Wie groß eine derartige Überlastung der Stromnetze durch E-Autos letztendlich sein könnte, kann derzeit allerdings noch niemand sagen. Änderungen in der Arbeitswelt sorgen dafür, dass auch nach dem Ende der Coronapandemie viele Unternehmen weiterhin auf die Arbeit im Homeoffice setzen. So sei es laut dem Bundesnetzagentur-Chef schwer, genau festzustellen, wann Autofahrer ihre Elektroautos zu Hause aufladen. Allerdings, so Müller weiter in den Medien, sollten die regionalen Netzbetreiber „auf alle Eventualitäten vorbereitet sein“. Dazu zählt auch, im Notfall einen drohenden Blackout zu verhindern, indem der Stromverbrauch gesenkt wird. Dabei gehe es jedoch – wie Müller nochmals bekräftigte – nicht darum, den Strom komplett abzuschalten, sondern ihn zu drosseln.