Hohe Verluste: Welt-Automarke will wieder zum Verbrenner zurück

Das Laden von Elektroautos an einer Ladestation, die in einer beruhigten Verkehrszone geparkt sind. Es scheint die Sonne und die Fahrzeuge sind an die Ladesäulen per Ladekabel angeschlossen.
Symbolbild © istockphoto/VictorHuang

Eine erste Welt-Automarke hat nun erklärt, dass sie vorerst die Produktion der Verbrenner aufrechterhalten wird. Demnach ist der Umstieg auf eine komplette Herstellung rein von E-Autos nach hinten verschoben.

Wie kürzlich eine Welt-Automarke bekannt gab, möchte sie die vollständige Umstellung vom Verbrenner auf E-Autos weiter nach hinten verschieben.

Welt-Automarke drosselt Elektroauto-Strategie

Im Hinblick auf E-Autos ist offenbar das letzte Wort bisher nicht gefallen. Eine Automarke hat jetzt bekannt gegeben, dass die Herstellung der Fahrzeuge, welche ausschließlich als E-Auto deklariert sind, vorerst nach hinten verlegt wird, und sie am Verbrenner festhalten wird. Das zeigt, dass die Strategie zur E-Mobilität einen Wandel erfährt.

Der US-Autobauer Ford hat beschlossen, seine Elektroauto-Strategie angesichts hoher Verluste und geringer Nachfrage zu überdenken. Nach einem enormen finanziellen Rückschlag im ersten Quartal 2024 plant Ford, den Einkauf von Fahrzeugbatterien drastisch zu reduzieren und bestehende Investitionen in die E-Mobilität zu überdenken.

Hohe Verluste in der Elektrosparte

Ford musste im ersten Quartal 2024 einen Verlust von 1,3 Milliarden US-Dollar in seiner E-Sparte hinnehmen. Dies entspricht rund 1,2 Milliarden Euro und bedeutet einen Verlust von etwa 120.000 Euro pro verkauftem E-Auto. Diese Verluste sind mehr als doppelt so hoch wie im bereits verlustreichen Vorjahr.

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Aufgrund der wachsenden Verluste, der mangelnden Nachfrage und des intensiven Preiskampfs auf dem Markt plant Ford nun, die Produktion zu drosseln und Investitionen zurückzufahren. Laut Bloomberg hat Ford seine Batteriebestellungen drastisch reduziert und bereits erteilte Aufträge storniert. Eine offizielle Bestätigung seitens Ford steht jedoch noch aus. Ford arbeitet mit mehreren Batterieherstellern zusammen, darunter der chinesische Marktführer CATL.

Veränderte E-Auto-Strategie in Europa

Auch in Europa kommt es zu Änderungen. Ford-Europachef Martin Sander deutete an, dass das Unternehmen möglicherweise nach 2030 weiterhin Verbrenner in der EU anbieten könnte, falls die Nachfrage nach Plug-in-Hybriden besteht. Bisher hatte Ford geplant, ab 2030 ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge in Europa anzubieten. Sander kritisierte andere Autohersteller dafür, dass sie durch ihre unklare Elektrostrategie die Elektromobilität untergraben würden.

Die Herausforderungen bei Ford betreffen auch den US-Markt. Der geplante Ausbau der Produktion in Nordamerika wird verschoben. Ursprünglich wollte Ford in den nächsten Monaten 12 Milliarden US-Dollar in neue Kapazitäten für die Herstellung von E-Autos investieren. Bereits Ende 2023 hatte Ford jedoch diese Pläne angepasst. Trotzdem hält Ford-Chef Jim Farley an der Vision fest, bald ein kleines, günstiges Elektroauto auf den Markt zu bringen, obwohl die Konkurrenz aus China, insbesondere von BYD, stark ist.