Keine Auslieferung: Nächster Autobauer stoppt gesamte Produktion

Eine Produktionsstraße eines Traditionsunternehmens in einer großen Halle, in der in einer Reihe viele elektrische Arme Autoteile an die richtige Stelle setzen.
Symbolbild © istockphoto/alvarez

Ein absoluter Skandal: Aufgrund eines fatalen Fehlers muss ein bekannter Autobauer jetzt die gesamte Produktion stoppen. Damit werden bestimmte Fahrzeuge ab sofort nicht mehr ausgeliefert.

Ein japanischer Fahrzeughersteller stoppt jetzt die gesamte Produktion, weil er Daten gefälscht hat. Scheinbar hat der Autobauer die Sicherheit seiner Kunden nicht besonders ernst genommen, denn er hat nach aktuellen Informationen die Ergebnisse der Unfalltests gefälscht. Für Fahrer der betroffenen Fahrzeugmodelle hätte das verheerende Folgen haben können, denn die Crashtests werden nicht ohne Grund jedes Jahr aufs Neue durchgeführt. In Folge werden sogar vier Werke für immer die Türen schließen.

Betrug

Die sogenannten Crashtests muss jeder Autobauer regelmäßig durchführen, um sicherzustellen, dass die eigenen Fahrzeuge den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. So werden bei verschiedenen Kollisionsversuchen zum Beispiel das Verhalten der Fahrzeuge und die Auswirkung eines Unfalls auf die Insassen getestet.

Kunden verlassen sich darauf, dass die Tests rechtmäßig durchgeführt werden, immerhin hängt ihr eigenes Leben daran. Umso schockierender ist die Tatsache, dass das japanische Unternehmen Daihatsu die Ergebnisse in den letzten Jahren offenbar gefälscht hat. Scheinbar hat der Hersteller vier Fahrzeugmodelle, welche in Malaysia und Thailand produziert werden, vor den Tests manipuliert. Jetzt, wo der Schwindel aufgeflogen ist, stoppt der Konzern die gesamte Produktion.

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Jetzt ist Schluss

Aktuellen Medienberichten zufolge hat das Daihatsu vor allem den Seitenaufprallschutz sowie die Türen manipuliert. Schockierend ist die Tatsache, dass der Konzern seine Kunden mit dieser Masche bereits seit 1989 betrügt. Seitdem hat er insgesamt 64 verschiedene Fahrzeugmodelle auf den Markt gebracht. Welche davon durch die Sicherheitstests gefallen sind, ist bisher noch unklar. Nachdem eine unabhängige Expertenkommission herausgefunden hat, dass die Toyota-Tochter die Berichte seit Jahrzehnten fälscht, inspiziert die japanische Regierung jetzt alle Fabriken des Herstellers.

Fest steht jedoch bereits, dass Daihatsu nicht nur seine gesamte Produktion und die Auslieferung weltweit stoppt, sondern auch vier der eigenen Werke schließt. Doch das ist nicht alles: Experten gehen davon aus, dass der Autobauer auch die Unfalltests einiger Toyota-, Mazda- und Subaru-Fahrzeuge manipuliert hat. Grund für den Betrug scheint extremer Zeitdruck gewesen zu sein. Wie es jetzt weitergeht, bleibt abzuwarten.