Tarifchaos: Erneuter Streik droht bei der Deutschen Bahn

Reisende auf dem Bahnhof
Symbolbild © istockphoto/uskarp

Die Zeichen stehen auf Streik bei der Deutschen Bahn. Schon nächste Woche könnte den Zugreisenden erneutes Chaos bei der Bahn drohen, denn die Tarifpartner sind sich nicht einig.

Von einer Einigung scheinen die Tarifpartner bei ihren Verhandlungen weit entfernt. Das könnte nun zu einem erneuten Streik bei der Deutschen Bahn führen.

Streit ohne Ende

Die Beteiligten der Tarifverhandlungen werfen sich derzeit einiges vor. Während die Eisenbahnergewerkschaft EVG das Angebot vonseiten der Arbeitgeber kritisiert, wirft die Gegenseite der Gewerkschaft mangelndes Entgegenkommen und fehlende Kompromissbereitschaft vor.

So finden immer wieder Unterbrechungen bei den laufenden Tarifverhandlungen statt. Indessen kündigte die Verhandlungsführerin der EVG an, dass es „sicher nochmal“ zu einem weiteren Streik kommen könne. Zudem sei der Warnstreik bereits in der Vorbereitung. Mit einem Streik der Deutschen Bahn rechnen die Experten demnach zu Beginn der kommenden Woche.

Mehr Einkommen gefordert

Die EVG stellt unter anderem die Forderung nach einer Erhöhung des Einkommens von mindestens 650 Euro im Monat. Die 180.000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Bahn sollen, wenn es nach den aktuellen EVG-Forderungen geht, mindestens zwölf Prozent mehr Gehalt bekommen. Auch für die 50.000 Mitarbeiter, die bei privaten Bahnen arbeiten, soll es in Zukunft mehr Gehalt geben.

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Für die Bahn würde die Erfüllung der Forderungen einen Mehrkostenaufwand von etwa 2,5 Milliarden Euro jährlich bedeuten. Bei dem vorgelegten Gegenangebot der Bahn hingegen läge der Mehrkostenaufwand bei 1,4 Milliarden Euro.

Einkommen schrittweise erhöhen

Den Plänen zufolge sollen die Einkommen der Mitarbeiter an der unteren Einkommensgrenze im Dezember um sechs Prozent steigen. Im August 2024 sollen sie dann noch einmal um sechs Prozent erhöht werden. Davon würden insgesamt 20.000 Angestellte profitieren. Die mittleren Einkommen sollen zeitgleich um fünf Prozent steigen, die höheren Einkommen um vier Prozent.

Außerdem sollen die Angestellten im Juli eine Inflationsprämie erhalten, die 1.450 Euro betragen soll. Im November sollen die Angestellten dann erneut 1.400 Euro erhalten. Ob dieses Angebot jedoch von der EVG angenommen wird, ist fraglich. Die Verhandlungen laufen vorerst weiter.