Weiterer deutscher E-Autobauer steckt in der Pleite – „Das wars“

Eine Produktionsstraße eines Traditionsunternehmens in einer großen Halle, in der in einer Reihe viele elektrische Arme Autoteile an die richtige Stelle setzen.
Symbolbild © istockphoto/alvarez

Ein weiterer deutscher E-Autobauer ist pleite und musste einen Antrag auf Insolvenz einreichen. Die Gründe für diese finanziellen Probleme sind die gestiegenen Entwicklungskosten und die schwierige Wirtschaftslage.

Noch ein deutscher E-Autobauer ist pleite. Nachdem Sono Motors Insolvenz angemeldet hat, ist nun auch ElectricBrands, der Entwickler des E-Transporters XBus und des Kleinwagens Evetta, tief in finanzielle Probleme geraten. Die ElectricBrands AG mit Hauptsitz in Eppertshausen hat einen, mittlerweile genehmigten, Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Darmstadt eingereicht.

Deutscher Elektroautokonzern und Tochterfirmen sind pleite

Die finanzielle Notlage betrifft nicht nur ElectricBrands selbst. Sie zieht auch ihre Tochterunternehmen ElectricBrands Financial Service GmbH, Evetta GmbH und XBUS GmbH mit in den Abgrund. Diese Tochterunternehmen beschäftigen gemeinsam 60 Mitarbeiter. Als Gründe für diesen einschneidenden Schritt gibt das Unternehmen die zuletzt gestiegenen Entwicklungskosten sowie die schwächelnde Wirtschaftslage an. Die geplante Auslieferung des XBus im nächsten Jahr wurde bereits mehrfach verschoben. Die Produktion sollte beim niederländischen Auftragsfertiger VDL Nedcar stattfinden, der auch den elektrischen Kleinwagen Evetta herstellen sollte. So wurde die Entwicklungsphase des XBus über Crowdfunding finanziert, wobei mehr als 1,2 Millionen Euro eingesammelt werden konnten. Nun könnten die Geldgeber im Falle einer Insolvenz ihr investiertes Geld verlieren, da Crowdfunding in der Regel nachrangig behandelt wird.

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Es besteht noch Hoffnung für dieses insolvente Unternehmen

Der vorläufige Verwalter, Rechtsanwalt Tobias Wahl von der Kanzlei Anchor in Mannheim, hat zusammen mit Fachleuten für Unternehmenssanierung einen Zukunftsplan erarbeitet. Die Aussicht besteht darin, das Unternehmen umfassend zu revitalisieren. Max Brandt, der Vorstandsvorsitzende der ElectricBrands AG, äußerte Optimismus, indem er sagte, dass es weitergehe. Er kündigte an, dass bereits in den kommenden Wochen ein neues Leichtfahrzeug auf den Markt kommen werde. Der Zusammenbruch von ElectricBrands markiert einen weiteren Rückschlag für die deutsche Elektroautoindustrie, die sich in einem hart umkämpften Markt behaupten muss. Es bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen erfolgreich aus dieser Krise hervorgehen kann und welchen Einfluss dies insgesamt auf die Branche haben wird.