Durchbruch: Forscher entwickeln günstige Batterie aus Pflanzen

Ein grüner üppiger Wald aus der Vogelperspektive, in dessen Mitte eine große Batterie oder ein batterieförmiger Teich "Grüne Energie" symbolisiert. Wolken oder Nebel umspielt die dichten Bäume.
Symbolbild © istockphoto/Petmal

Günstige Batterien aus Pflanzen – das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Tatsache ist aber, dass Forscher diesen nachhaltig klingenden Stromspeicher tatsächlich entwickelt haben. Dazu folgt ein Überblick.

In unserer digitalisierten Welt steigt der Bedarf an Strom und Energie unaufhörlich. Doch mit günstigen Batterien aus Pflanzen könnte man die Versorgung von Morgen sehr einfach sicherstellen. Diese könnte eine echte Revolution bedeuten.

Günstige Pflanzen-Batterien

Tausende tolle Geräte erleichtern den Alltag des modernen Menschen ungemein. Dennoch fressen sie allesamt mehr oder weniger Strom. Vor allem, wenn Objekte auf Batterien oder Akkus angewiesen sind, ist der Aufschrei groß – und das zu Recht. Denn Batterien und Akkus sind normalerweise extrem umweltschädlich. Ihre Herstellung erfordert viele seltene Rohstoffe wie Lithium und Kobalt, deren Abbau oft Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen mit sich bringt. Giftige Chemikalien, die bei unsachgemäßer Entsorgung in die Umwelt gelangen und Boden und Wasser verschmutzen, machen Batterien ebenfalls sehr unattraktiv. Doch nun haben Forscher eine Batterie aus Pflanzen entwickelt, die obendrein noch günstig ist. Ist das die Kehrtwende?

Ein zusätzliches Problem gewöhnlicher Akkus war bisher auch, dass sie sich kaum, und wenn dann nur zu hohen Kosten, recyclen lassen. Bei der günstigen Batterie aus Pflanzen soll das jetzt anders laufen. Zu dem Durchbruch kam es in Schweden, wo Forscher es geschafft haben, einen Akku aus Zink und Lignin herzustellen. Das chemische Element Zink hatte man auch bisher schon für die Fertigung von Batterien verwendet. Das Biopolymer Lignin ist hier allerdings das kleine revolutionäre Etwas. Es ist ein Stoff, der in den Zellwänden vieler Pflanzen vorkommt. Nach Zellulose ist es das zweithäufigste organische Material auf unserem Planeten Erde. Wenn sich die günstigen Batterien aus diesem Pflanzen-Stoff als effektiv bewahrheiten, so scheint es, sollte in dieser Hinsicht wohl nie wieder Mangel herrschen.

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8.000 Mal Aufladen

Wo liegt denn der Haken? Vielleicht in der Leistung? Auch das nicht, denn die Pflanzen-Batterien sollen nach 8.000 Mal Aufladen immer noch über 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kraft beibehalten. Wieso verwenden wir dann noch nicht alle die Energie-Neuheit aus Schweden? Die Batterien, mit denen die Forscher zurzeit noch experimentieren, sind noch ziemlich klein. Dennoch behaupten die Wissenschaftler der Universität Linköping, dass dem nichts mehr im Wege stehe, die günstigen Pflanzen-Batterien schon bald auf „Normalgröße“ heranwachsen zu lassen. Man kann es nicht anders sagen: Das klingt wirklich nach einem Traum.