Mehr Arbeitstage: Erstes EU-Land führt jetzt 6-Tage-Woche ein

Zwei Männer und eine Frau, offensichtlich angestellte Mitarbeiter, laufen in blauer Schutzkleidung und mit gelben Helmen durch eine große Produktionshalle.
Symbolbild © istockphoto/shironosov

Diese Nachrichten werden wohl niemanden freuen. Das erste EU-Land führt nun die 6-Tage-Woche ein. Die Befürchtung dabei: Das könnte anderen Staaten womöglich als Vorbild dienen.

In einer Zeit flexiblerer Arbeitsmodelle schockiert diese Nachricht besonders. Das erste EU-Land plant plötzlich die Einführung einer 6-Tage-Woche. Erschreckend wäre es vor allem, wenn dieser neue Trend Nachzügler finden würde.

Längere Arbeitswoche

Das wird wohl noch einige Diskussionen nach sich ziehen. Obwohl es viele Vorteile hat, während der Rente noch zu arbeiten, werden sich wohl die meisten an der Vorstellung stoßen, nur noch einen Tag lang Wochenende zu haben. Und eigentlich hatte man hierzulande neulich ja sogar noch über eine 4-Tage-Woche nachgedacht. Da überrascht es gleich doppelt, dass dieses EU-Land jetzt tatsächlich als erstes die 6-Tage-Woche einführt. Wie kommt das dort an?

Für uns ist es eher ein Land zum Verreisen als ein Ort, der sich für mehr Arbeit starkmacht. Tatsache ist aber, dass die Einwohner dieses Ferienparadieses bereits jetzt schon mehr arbeiten als alle anderen Europäer. Während wir in Deutschland pro Person durchschnittlich 1.386 Stunden im Jahr arbeiten, sind es in Griechenland weitaus mehr. 2.036 Arbeitsstunden jährlich gehen auf das Konto der Griechen. Und ausgerechnet die Regierung von diesem EU-Land führt ab dem 1. Juli die 6-Tage-Woche ein.

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In diesem EU-Land

Der plötzliche Trendwechsel gründet auf demselben Problem, das wir auch hier bei uns haben: der ständige Fachkräftemangel. Schlechte wirtschaftliche Bedingungen lassen gut ausgebildete Bürger ins Ausland abwandern. Aber sollten die restlichen Personen den Mangel mithilfe eines zusätzlichen Arbeitstages tatsächlich allein stemmen? Genau so scheint sich das die Regierung Griechenlands zu erhoffen. Allerdings ist die 6-Tage-Woche in dem EU-Land nicht verpflichtend. Wer möchte, darf in gut zwei Monaten jedoch einen zusätzlichen Tag pro Woche zur Arbeit gehen.

Gegen Extra-Bezahlung

Um genügend Freiwillige zu finden, hat sich Griechenland auch einen entscheidenden Motivationsgrund einfallen lassen: mehr Geld. Ganze 40 Prozent mehr würde man so an einem Samstag verdienen. Wer sonntags arbeitet, soll sogar 115 Prozent zu seinem eigentlichen Verdienst obendrauf bekommen. Ab dem 1. Juli werden wir sehen, wie viele sich für den Extra-Tag mit dem Extra-Geld entscheiden.