Nach über 120 Jahren: Berühmte Traditions-Firma unerwartet pleite

Passanten laufen durch eine Altstadt an Laden Filialen vorbei und gehen einkaufen
Symbolbild © istockphoto/arcady_31

Das ist ein echter Schock für viele Kunden, aber auch für die Mitarbeiter. Nach über 120 Jahren ist diese berühmte Traditions-Firma pleite!

In den vergangenen Monaten und Wochen mussten immer mehr Traditionsgeschäfte für immer ihre Türen schließen. Grund dafür sind zum einen die Nachwirkungen der Coronapandemie, aber auch die Inflation durch den Krieg in der Ukraine. Nun geht eine weitere berühmte Traditions-Firma unerwartet pleite. Das steckt dahinter.

Antrag auf Insolvenz ist gestellt

Die Rede ist von der Weck-Gruppe aus dem Landkreis Waldshut. Der Hersteller der wohl bekanntesten Einmachgläser der Welt musste jetzt beim Amtsgericht in Karlsruhe einen Antrag auf Insolvenz stellen. Betroffen sind die Werke in Wehr mit knapp 100 Mitarbeitern ebenso wie die Tochterfirma mit Sitz in Bonn, die ganze 260 Angestellte hat. Allerdings – so zumindest der Plan des Unternehmens – soll der Betrieb sowohl in Wehr als auch in Bonn wie gewohnt weiterlaufen.

Das jetzt ausgerechnet eine der berühmtesten Traditonsfirmen pleite ist, ist ein richtiger Schock. Immerhin sind die sogenannten Weck-Gläser weltweit bekannt. Allerdings konnte die Firma wohl nicht mehr für die steigenden Energiekosten aufkommen. Ganz besonders die Gaspreise sind in jüngster Vergangenheit ins Unermessliche gestiegen. Der Geschäftsführer von Weck, Eberhard Hackelsberger, sagte dazu in den Medien, dass die Herstellung der Gläser besonders energieintensiv sei. So könnten die Schmelzöfen nicht einfach abgeschaltet werden, ohne sie dabei zu beschädigen. Aus diesem Grund also ging die berühmte Traditions-Firma nun pleite.

Lesen Sie auch
500 Euro Strafe: Strenge Kleiderregel an Badeorten ausgeweitet

Wirtschaftliche Lage ist in Prüfung

Ein Rechtsanwalt soll nun in den nächsten Tagen die wirtschaftliche Lage der Firma prüfen und mögliche Optionen zur Sanierung erwägen. Den Mitarbeitern wurden die Gehälter noch bis einschließlich August durch das Insolvenzgeld zugesichert.

Bis heute erfreuen sich die bekannten Weck-Gläser großer Beliebtheit. Der Begriff des „Einweckens“ ist im deutschen Sprachgebrauch längst Alltag geworden unter Menschen, die ihre Lebensmittel einkochen. Und auch in Restaurants sind die Gläser nach wie vor populär. Gern werden darin Desserts oder Salate serviert. Dass die Traditions-Firma jetzt pleite ist und Insolvenz anmelden musste, schockt sicher viele Kunden und Fans der Gläser.