Neue Reform geplant: Verdiener sollen auch Bürgergeld erhalten

Geld in der Hand einer Person mit Arbeiterhandschuhe. Ab diesem Jahr wird der Mindestlohn erhöht.
Symbolbild © istockphoto/fotojog

Eine neue Reform ist geplant, nach der Verdiener bald ebenfalls Bürgergeld erhalten sollen. Davon würden Hunderttausende von Durchschnittsverdienern profitieren. Alle Hintergrundinfos gibt es in diesem Artikel.

Ein neuer Reformvorschlag für das Bürgergeld steht derzeit zur Debatte. Dieser würde bewirken, dass auch Verdiener Bürgergeld erhalten. Nicht nur hätten Hunderttausende von Durchschnittsverdienern dann mehr Geld in der Tasche, die Reform hätte auch enorme Auswirkungen auf andere Bereiche.

Das Bürgergeld steht in der Kritik

Wie schon sein Vorgänger Hartz IV steht auch das Bürgergeld in der Kritik. Jedoch nicht bei den Leistungsempfängern. Denn mit der Änderung ab dem 1. Januar 2023 haben die Bezieher der Sozialleistungen nicht nur mehr Geld in der Tasche, auch die Sanktionen fallen deutlich milder aus. Dies stößt in der arbeitenden Bevölkerung auf scharfe Kritik. Auf diese Weise spüle man Arbeitsverweigerern noch mehr Geld in die Taschen, denken viele. Wer selbst arbeiten gehe, habe letztendlich nichts davon, denn bei diesen Bezügen lohne sich das Arbeiten überhaupt nicht mehr.

Reform soll auch Verdienern mehr Geld bringen

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, wird derzeit ein neuer Reformvorschlag diskutiert, nach dem auch Verdiener Bürgergeld bekommen sollen. So sollen Anreize für längeres Arbeiten geschaffen werden. Die Reform sieht eine Überarbeitung der Zuverdienstregeln vor. Davon würden vor allen Dingen Alleinerziehende, Ehepaare und Singles profitieren.

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So soll zukünftig gelten, dass die ersten 100 Euro Zuverdienst ohne Folgen für die Bürgergeldzahlung bleiben sollen. Wer zwischen 101 und 520 Euro pro Monat dazuverdient, bekommt 80 Prozent des Einkommens beim Bürgergeld angerechnet. Bei einem Einkommen zwischen 521 und 2000 Euro kürzt das Jobcenter 70 Prozent des Einkommens auf die Leistung. Dies gilt bislang nur für Einkommen bis 1.000 Euro. Bei einem Zuverdienst von über 2.000 Euro rechnet das Jobcenter 65 Prozent anstelle von wie bislang 100 Prozent an.

Von dieser Reform versprechen sich die Experten einen neuen Anreiz für den Arbeitsmarkt und eine Entlastung der Staatskasse. Durch den höheren Zuverdienst haben die Menschen mehr Geld in der Tasche. Dadurch soll die Motivation steigen, arbeiten zu gehen. Auf der anderen Seite spart der Staat Ausgaben und die zusätzlichen Vollzeitstellen verringern den Arbeitskräftemangel. Somit hätten alle etwas von dieser Reform. Es bleibt abzuwarten, ob dies auch tatsächlich so eintrifft.