Neues Gesetz: Es trifft Millionen Hundehalter – „Hohe Strafen“

Zwei Frauen gehen mit ihren Hunden spazieren. Sie laufen auf dem Gehweg neben einer Wiese. Beide Hunde sind klein und haben zotteliges Fell.
Symbolbild

Ein neues Gesetz führt zu strengeren Auflagen für Haustierbesitzer, insbesondere Hundehalter. Es zielt darauf ab, das Wohl der Tiere zu verbessern, indem es empfindliche Strafen für Verstöße vorsieht.

Ein neues Gesetz für Hundehalter sorgt für Aufregung in Deutschland. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat eine weitreichende Reform angestoßen, die strengere Vorgaben für die Haustierhaltung mit sich bringt. Millionen von Hundehaltern müssen mit empfindlichen Strafen rechnen, wenn sie die neuen Vorschriften nicht befolgen.

Höhere Geldstrafen für das Wohl der Tiere

Die Reform zielt darauf ab, die Lebensbedingungen von Tieren zu verbessern und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse umzusetzen. Im Vordergrund steht der Schutz vor sogenannten Qualzuchten, bei denen Menschen Hunde mit gesundheitsschädlichen Merkmalen züchten. Solche Tiere dürfen Verkäufer zukünftig nicht mehr online anbieten. Verstöße können mit Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Wiederholte schwere Verstöße könnten sogar bis zu fünf Jahre Gefängnis nach sich ziehen.

Özdemir betonte, dass es nicht toleriert werden könne, wenn Haustiere aufgrund beliebter Rassenmerkmale leiden würden. Er erklärte weiterhin, dass das Gesetz den Schutz der Tiere fördere und verantwortungsbewussten Tierhaltern zugutekomme. Zusätzlich zu den Regelungen für die Zucht gibt es neue Vorschriften für die Haltung von Haustieren. Hundebesitzer müssen ihren Vierbeinern ausreichend Bewegung und artgerechte Unterbringung bieten. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und Maßnahmen zur Vermeidung von Vernachlässigung sind künftig verpflichtend.

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Neue Maßnahmen für die Landwirtschaft und Zirkusindustrie 

Auch in der Landwirtschaft und bei Zirkusunternehmen stehen umfangreiche Veränderungen an. Es gibt neue Schutzmaßnahmen für Nutztiere, und Praktiken wie das Kürzen von Schwänzen bei Lämmern werden stark eingeschränkt. Zirkusse dürfen keine neuen exotischen Tiere wie Elefanten oder Affen mehr erwerben. Trotz der positiven Absichten des Gesetzes gibt es kritische Stimmen. Tierschutzgruppen fordern noch strengere Maßnahmen und bemängeln, dass wichtige Punkte abgeschwächt wurden. Die Verbraucherorganisation Foodwatch wirft Özdemir vor, vor der Interessenvertretung der Bauern eingelenkt zu haben. Der Fachmann für Landwirtschaft der CDU, Albert Stegemann, sieht negative Auswirkungen auf die heimische Landwirtschaft und spricht von einem unausgewogenen Ansatz.