Schock für Raucher: Erstes Land verbietet es komplett – Verkaufsverbot

Zigaretten in einem Duty-Free Shop.
Symbolbild © imago/Geisser

Ein offizielles Verkaufsverbot kommt jetzt auf Raucher in Großbritannien zu, denn das Land verbietet die Glimmstängel nun komplett. Kommende Generationen sollen durch diese Maßnahme vom Rauchen abgehalten werden. Doch es regt sich auch Widerstand gegen dieses Vorhaben.

Rauchen war lange Zeit ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, nicht zuletzt in Großbritannien. Doch die Zeiten ändern sich. Denn die britische Regierung unter Premierminister Rishi Sunak verbietet bald Tabakwaren für Raucher, und zwar durch ein großangelegtes Verkaufsverbot. Man will so künftige Generationen schützen. Ein guter Plan oder zu viel staatliche Kontrolle im privaten Bereich?

Verbot mit weitreichenden Folgen

Das britische Unterhaus stimmte mehrheitlich für einen Gesetzentwurf, der es Personen, die nach dem 1. Januar 2009 geboren wurden, verbietet, Tabakprodukte zu kaufen. Obwohl das Rauchen selbst nicht verboten wird, soll das Mindestalter schrittweise erhöht werden. Das soll sicherstellen, dass niemand, der in diesem Jahr 15 wird oder jünger ist, jemals legal Tabak erwerben kann. Eine harte Maßnahme, die dem Kampf um eine bessere Gesundheit der britischen Jugend und Bevölkerung im Ganzen dienen soll.

Die Gesundheitsministerin Victoria Atkins betonte die Bedeutung des Gesetzes für den Schutz kommender Generationen. Die Raucherquote unter 14- bis 30-Jährigen könnte laut Regierungsprognosen bis 2040 nahe null liegen. Ein großer Erfolg in den Augen der Befürworter dieses Plans. Denn das Verkaufsverbot für Tabakwaren könnte so Tausende von Leben retten und die Produktivität des Landes steigern. Doch zu welchem Preis?

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Widerstand und Bedenken gegen das Rauchverbot

Trotz der unterstützenden Argumente stößt Sunaks Vorstoß auf erheblichen Widerstand, sogar innerhalb seiner eigenen Partei. Nicht verwunderlich bei einer Idee, die so in Europa bisher einmalig ist. Kritiker wie die konservative Abgeordnete Kemi Badenoch argumentieren, dass das Gesetz in die persönliche Freiheit eingreife. Ein Verbot könnte außerdem auch kontraproduktiv sein. Denn indem es das Rauchen unter jungen Menschen eher attraktiver macht, könnte man so unabsichtlich die Entstehung eines Schwarzmarktes fördern. Einige Abgeordnete fordern stattdessen eine stärkere Fokussierung auf Aufklärung und Steuermaßnahmen, um das Rauchen einzudämmen.

Sie befürchten, dass ein Verbot den Weg für weitere Verbote ebnen könnte, was letztendlich zu einer Einschränkung persönlicher Freiheiten führen könnte. Auch in anderen Ländern, darunter Deutschland, hat sich die Einstellung zum Rauchen deutlich verändert. Der Zigarettenabsatz ist zurückgegangen und Rauchverbote in öffentlichen Räumen sind weit verbreitet. Doch würden Deutsche Politiker ernsthaft über ein Verkaufsverbot für Zigaretten nachdenken? Eher unwahrscheinlich.