Versorgung betroffen: Völlig neue Engpässe drohen in Deutschland

Eine Menschenmenge schlendert durch eine Einkaufsstraße
Symbolbild © istockphoto/primeimages

In Deutschland könnte es demnächst erneut zu umfangreichen Engpässen kommen. Die Anteile des russischen Staatskonzerns Rosneft an deutschen Raffinerien gefährden die Energieversorgung von Millionen Kunden in Ost- und Süddeutschland.

Die Gewährleistung der Versorgung von Millionen Kunden mit Diesel und Heizöl steht auf dem Spiel, denn in Ost- und Süddeutschland drohen den Bürgern umfangreiche Engpässe. Grund dafür ist ein Streit um die Anteile des russischen Staatskonzerns Rosneft an deutschen Raffinerien, welcher immer intensiver wird. Die Regierung sieht sich mit der dringenden Frage konfrontiert, ob eine Übernahme durch den Staat unvermeidlich ist.

Bedarf an Diesel und Heizöl eventuell nicht gedeckt

Die PCK-Raffinerie in Brandenburg, bei der Rosneft als Hauptaktionär fungiert, könnte zu einem zentralen Problem in Bezug auf die Versorgung werden. Wenn diese Raffinerie ausfällt, würde der Bedarf von 300.000 Tonnen Diesel und Heizöl im Großraum Berlin und Brandenburg pro Monat nicht gedeckt werden. Die Situation wird noch komplizierter durch die Möglichkeit eines Ausfalls der Rosneft-Deutschland-Beteiligungen an weiteren Raffinerien wie Miro und Bayernoil, was zusätzliche 210.000 fehlende Tonnen Diesel und Heizöl pro Monat bedeuten würde. Das Ministerium warnt davor, dass es nicht kurzfristig möglich sei, diese Mengen zu beschaffen und zu transportieren. Dies könnte zu erheblichen Engpässen bei der Versorgung im Osten und Süden Deutschlands führen.

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Derzeit prüft das Ministerium, ob eine Übernahme der Rosneft-Anteile an den betroffenen Raffinerien erforderlich ist. Die bisherige Treuhandverwaltung, die während des Ukraine-Konflikts eingeführt wurde, läuft bald aus. Das Ministerium betont die Dringlichkeit einer langfristigen Lösung.

Unsichere Zukunft des deutschen Unternehmens Rosneft

Politiker diskutieren über verschiedene Lösungen neben einer möglichen Enteignung. Jörg Steinbach, der Wirtschaftsminister von Brandenburg, hat angedeutet, dass Rosneft vielleicht daran interessiert sein könnte, seine Anteile zu verkaufen. Trotz gegensätzlicher Berichte haben sich bereits potenzielle Käufer gemeldet, darunter der polnische Orlen-Konzern und die kasachische Ölgesellschaft Kazmunaygas. Die Zukunft der deutschen Tochterunternehmen von Rosneft ist unsicher, während die Regierung eifrig nach Wegen sucht, um die Energieversorgung sicherzustellen. Die Entscheidungen der kommenden Tage könnten erhebliche Auswirkungen auf Millionen von Verbrauchern haben. Es wird sich zeigen, wie sich die Situation in Zukunft entwickelt.