Keine Lebensmittel: In Deutschland drohen völlig neue Engpässe

Frau steht vor leerem Regal
Symbolbild © istockphoto/primipil

Während derzeit immer wieder Nachrichten über leere Regale in den Supermärkten kursieren, drohen in Deutschland jetzt völlig neue Engpässe. Und dieses Mal handelt es sich nicht um Lebensmittel.

In so einigen Supermärkten finden die Kunden derzeit leere Regale vor, doch jetzt drohen in Deutschland für die Menschen völlig neue Engpässe. Hier werden nicht nur die Lebensmittel knapp.

Mehrere Gründe für Engpässe

Immer wieder müssen die Menschen in Deutschland sich darauf einstellen, dass Lebensmittel nicht geliefert werden können und es damit leere Regale in den Supermärkten gibt. Die Ursachen dahinter liegen zum einen bei den Angriffen der Huthi-Rebellen auf Transportschiffe, die deswegen aktuell aus Gründen der Sicherheit für Waren und Personal den Weg durch den Suez-Kanal meiden und dafür den längeren Kurs am Kap der Guten Hoffnung vorbei nehmen. Dadurch dauern die Lieferungen länger und die Kunden können erst später mit Nachschub rechnen. Zum anderen gibt es Streitigkeiten zwischen Herstellern und Supermärkten, die ebenfalls dafür sorgen, dass die Kunden bestimmte Produkte nicht mehr kaufen können.

Neue Engpässe sind noch viel schlimmer

Doch jetzt drohen in Deutschland neue Engpässe, die noch viel schlimmere Konsequenzen für die Menschen hierzulande haben können. Apotheker und Kinderärzte schlagen aktuell Alarm, denn in Deutschland gibt es bestimmte Medikamente nicht mehr. So muss eine Apothekerin aus Emmendingen in Baden-Württemberg oft nach Alternativen im Computer suchen, da das benötigte Medikament derzeit nicht lieferbar ist. Auch Kinderärzte müssen mittlerweile vor der Ausstellung eines Rezeptes genau nachschauen, ob es das aufzuschreibende Medikament überhaupt gibt.

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Dabei trifft es einige Medikamente schlimmer als andere. Dazu gehören zum Beispiel Penicillin, Asthmasprays, Psychopharmaka für Kinder mit Epilepsie oder Kortisonpräparate gegen Hautauusschläge. Da beispielsweise Amoxicillin im Moment nicht verfügbar ist, muss ein Kinderarzt aus Baden-Württemberg auf Breitbandantibiothika umsteigen. Dies ist jedoch mit dem Risiko der Resistenzentwicklung verbunden.

Daher fordern Ärzte und der Apothekerverband, dass die Herstellung der Wirkstoffe wieder nach Europa und Deutschland verlegt werden soll. Denn derzeit erfolgt die Herstellung von 80 Prozent der Arzneimittel außerhalb Europas. Man müsse daher die EU und Deutschland als Herstellungsstandort wieder attraktiver machen, damit solche Enpässe in Deutschland nicht mehr vorkommen.