Waldspaziergang: Tödliche Seuche breitet sich in Deutschland aus

Ein Waldspaziergang.
Symbolbild © istockphoto/ CHBD

Bei einem Waldspaziergang kann es schnell zu einer gefährlichen Situation kommen. Jetzt warnen Experten davor, dass eine tödliche Seuche sich in Deutschland immer weiter ausbreitet. Tierhalter und Spaziergänger müssen besonders achtsam sein.

Aktuell besteht große Gefahr für Haustiere und die Landwirtschaft. Eine tödliche Seuche breitet sich immer weiter in Deutschland aus. Hier gibt es alle Details.

Erste Fälle nachgewiesen

Im Landkreis Nienburg wurde erstmals ein Fall der Aujeszkyschen Krankheit (AK) bei einem Wildschwein entdeckt. Die AK, auch Pseudowut genannt, kann für Hausschweine gefährlich sein und führt bei Hunden und Katzen unweigerlich zum Tod. Nun warnen Experten davor, dass sich die tödliche Seuche in Deutschland ausbreitet.

Der Landkreis betont die Notwendigkeit besonderer Vorsichtsmaßnahmen beim Kontakt mit Wildschweinen. So sollen Jäger keine Eingeweide von erlegten Wildschweinen an Hunde verfüttern. Hundehalter sollten darauf achten, dass ihre Tiere nicht in Kontakt mit toten Wildschweinen kommen. Für Schweinehalter bestehe keine unmittelbare Gefahr, sofern alle Biosicherheitsmaßnahmen in den Ställen eingehalten würden, betont Cord Steinbrecher, Pressesprecher des Landkreises Nienburg.

Symptome und Verlauf der Krankheit

Die Aujeszkysche Krankheit äußert sich bei Haustieren in der Regel durch massiven Juckreiz und verläuft bei Hunden und Katzen stets tödlich. Bei Schweinen hängt der Verlauf von Alter und Gesundheitszustand ab; Saugferkel zeigen schwere Symptome, während erwachsene Tiere oft milde Verläufe haben.

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Primaten und Pferde sind gegen die Krankheit resistent. Menschen sind laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) nicht gefährdet. Seit 2011 werden in Niedersachsen regelmäßig Wildschweine auf die AK untersucht. Besonders im südlichen Niedersachsen wurden seitdem immer wieder Fälle festgestellt.

Insgesamt wurde die Krankheit bereits in 25 Landkreisen nachgewiesen. Obwohl sich der Erreger weiter in der Schwarzwildpopulation ausbreitet, sieht das LAVES keine bedrohliche Entwicklung. Im vergangenen Jahr wurden bei 175 Wildschweinen Antikörper gegen das AK-Virus festgestellt. Seit 2003 wurde die Krankheit bei Hausschweinen in Deutschland nicht mehr nachgewiesen.

Achtsamkeit ist gefordert

Die Entdeckung der Aujeszkyschen Krankheit bei einem Wildschwein im Landkreis Nienburg ruft zu erhöhter Wachsamkeit bei Jägern, Tierhaltern und Landwirten auf. Durch Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen und regelmäßigen Untersuchungen kann eine weitere Ausbreitung der Krankheit eingedämmt werden.

Dennoch gilt die Entdeckung und der Nachweis als besorgniserregend. Breitet sich die tödliche Seuche in Deutschland weiter aus, so ist davon auszugehen, dass auch andere Landesteile betroffen sind. Derzeit gilt es also, besonders vorsichtig zu sein.