Wegen Wärmepumpe: Traditionsfirma Vaillant streicht Stellen

Eine Straße mit historisch anmutenden Gebäuden unter bedecktem Himmel. An einem der Hauswände hängt das Schild der Firma Vaillant in den klassischen Logofarben des Unternehmens.
Symbolbild © istockphoto/ Mesut Dogan

Die Wärmepumpe gilt als gute Alternative zu Heizungen, doch Vaillant muss deswegen wohl jetzt Stellen abbauen. Die Nachricht trifft die Mitarbeitenden wie einen Schlag. Nicht nur bei den Bürgern wächst die Verunsicherung bezüglich der Heizdiskussion in Deutschland.

Immer weniger Menschen wollen derzeit zu einer Wärmepumpe wechseln, was beim Hersteller Vaillant jetzt einige Stellen kosten könnte.

Vaillant reagiert auf sinkende Nachfrage

Die Wärmepumpe habe direkt mit dem angekündigten Abbau von Stellen zu tun, so der Konzern Vaillant. Der Grund ist die offenbar sinkende Nachfrage nach Wärmepumpen, die aktuell nicht nur das deutsche Heizungstechnikunternehmen Vaillant zu spüren bekommt. Auch andere Unternehmen der Branchen sehen sich mit den Auswirkungen dieser überraschenden Entwicklung konfrontiert.

Zum Jahresende 2023 sank die Nachfrage nach Wärmepumpen drastisch. Einer der Gründe: Viele Kunden setzen aufgrund von Unsicherheiten rund um das neue Heizungsgesetz weiterhin auf fossile Heizungen. Dieser abrupte Wandel wirkt sich nicht nur auf den Markt aus, sondern hat auch direkte Konsequenzen für das Unternehmen Vaillant.

Anpassung an neue Anforderungen erforderlich

Vaillant kündigte an, weltweit etwa 700 Stellen in der Verwaltung abzubauen, wovon 300 in Deutschland betroffen sind. Das Unternehmen betont jedoch, betriebsbedingte Kündigungen vermeiden zu wollen und stattdessen auf freiwillige Maßnahmen wie vorgezogene Ruhestandsregelungen und ein Programm zum freiwilligen Unternehmensaustritt zu setzen.

Lesen Sie auch
400 Mitarbeiter: Deutsches Großunternehmen schlittert in Insolvenz

Ziel ist es, sich an die neue Nachfragesituation anzupassen und sich auf die zukünftigen Markt- und Kundenanforderungen auszurichten. Obwohl die wirtschaftlichen Bedingungen im Bereich der Wärmepumpe schwierig sind, konnte Vaillant seinen Konzernumsatz im Jahr 2023 um drei Prozent steigern und einen Abbau von Stellen vermeiden. Der Umsatz des Konzerns belief sich im vergangenen Jahr laut Berichten auf insgesamt 3,8 Milliarden Euro.

Langfristige Ziele im Blick

Trotzdem macht das Unternehmen keine Angaben zum Gewinn. Vaillant hebt hervor, dass der Absatz von Wärmepumpen in Deutschland stärker zugenommen habe als im europäischen Durchschnitt, obwohl der Anteil an Wärmepumpen hierzulande im Vergleich zu anderen europäischen Ländern nach wie vor niedriger sei.

Vaillant betont zusätzlich seine langfristige Strategie, sich auf das Wärmepumpengeschäft konzentrieren und ein führender Hersteller elektrischer Wärmepumpen werden zu wollen. Seit 2016 ist die Anzahl der Beschäftigten um 5.000 Mitarbeiter gewachsen, wobei das Unternehmen sein Ziel bekräftigt, trotz der aktuellen Herausforderungen weiter zu expandieren. Dazu plant Vaillant im Herbst 2024 die Eröffnung einer neuen Fabrik für Elektronikbauteile am Hauptsitz in Remscheid.