Ab Februar: Neue Regeln an allen Kühltheken werden eingeführt

Supermarkt mit Kühltheken
Symbolbild © istockphoto/YaroslavKryuchka

Die Regierung hat neue Regeln für den Verkauf von Fleisch an allen Kühltheken beschlossen. Verbraucher dürfen sich über mehr Transparenz im Supermarkt freuen, denn es gibt einige gravierende Änderungen.

Wer regelmäßig Fleisch im Supermarkt kauft, weiß, dass es im Prinzip nur zwei Optionen gibt. Entweder Verbraucher entscheiden sich für bereits abgepackte Ware und erhalten damit nähere Informationen zur Herkunft der Produkte. Oder sie vertrauen auf die Qualität des Marktes und entscheiden sich für die unverpackte Variante an der Kühltheke. Hier liegen die verschiedenen Produkte zwar offen hinter einer Glasscheibe, sodass man die Lebensmittel optisch begutachten kann. Nähere Informationen dazu finden Kunden jedoch größtenteils nicht vor. Und genau das soll sich jetzt ändern. Denn der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat neue Regeln für den Verkauf von Fleischwaren an allen Kühltheken festgelegt. Wir berichten, worauf Verbraucher sich einstellen dürfen.

Mehr Durchblick

Mit Beginn dieses Jahres gibt es neue Regeln für den Verkauf an allen Kühltheken. Dabei geht es vor allem darum, Verbrauchern einen besseren Einblick zu ermöglichen. Sie sollten wissen, was sie kaufen und mehr Kontrolle und Sicherheit beim Einkauf erlangen. Deshalb wird es planmäßig schon bald auch an allen Theken Informationskärtchen geben.

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Ab dem 01. Februar sind Verkäufer dazu verpflichtet, die Herkunft der Fleischwaren für Kunden sichtbar anzugeben. Für Kunden bedeutet das, dass sie schon bald neben jedem Stück Fleisch in der Theke ein kleines Schild mit genauen Informationen zum Aufzuchts- und Schlachtland vorfinden werden. Verbraucher haben durch die neuen Pflichtangaben dann die Chance, sich bewusst für regionale Produkte zu entscheiden.

Schritt für Schritt

Doch das ist noch nicht alles, denn die Regeln sehen auch vor, dass es an Kühltheken in Zukunft genaue Informationen zur Haltung gibt. Bis 2025 sollen Fleischprodukte in deutschen Supermärkten durch ein staatliches Tierhaltungslogo mit fünf verschiedenen Klassen ergänzt werden. Verkäufer müssen jedoch nicht alles gleichzeitig ändern, denn die Kennzeichnungspflicht wird Schritt für Schritt eingeführt, zunächst sollen Schweinefleischprodukte damit versehen werden.

Doch Özdemir ist längst nicht fertig. Er hat große Pläne und möchte die Kennzeichnung in Zukunft auch in Gastronomiebetrieben zur Pflicht machen. Verbraucher sollen zunehmend mehr Kontrolle über ihren Konsum bekommen und dazu ermächtigt werden, ihre Kaufentscheidungen auf einer soliden Informationsbasis treffen zu können. Ob der Politiker die Regelungen noch dieses Jahr auf die Außer-Haus-Verpflegung ausdehnt, bleibt jedoch erst einmal abzuwarten.