Ab Juli: Supermärkte führen neue Maßnahmen für alle Kunden ein

Eine Kundin hält einen Einkaufskorb in der Hand und geht mit schnellen Schritten einkaufen im Supermarkt. Am Eingang stehen Obst und Gemüse.
Symbolbild © istockphoto/krblokhin
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Erste Supermärkte möchten gegen ein bestimmtes Verhalten vorgehen und führen deshalb neue Maßnahmen für alle Kunden ein. Diese können in Zukunft von den neuen Regeln profitieren.

In einem Nachbarland von Deutschland wollen die Supermärkte jetzt konkrete Maßnahmen ergreifen, um ihre Kunden vor einem bestimmten Verhalten zu schützen. Hier erfahrt ihr, worum genau es geht.

Vorstoß gegen Supermarkttricks

Frankreich geht entschlossen gegen Tricksereien im Supermarkt vor und setzt damit ein Beispiel, dem auch deutsche Unternehmen folgen könnten. Die neue Regelung, die ab dem 1. Juli in Kraft tritt, verlangt von Händlern, Veränderungen in der Größe oder Menge ihrer Produkte deutlich mit einem orangefarbenen Etikett zu kennzeichnen. Die Supermärkte möchten diese Maßnahmen geschlossen zugunsten ihrer Kunden einführen.

Dieser Schritt soll die Praxis der „Shrinkflation“ bekämpfen, bei der Hersteller die Menge eines Produkts reduzieren, während der Preis gleich bleibt. Der französische Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire bezeichnete diese Praktiken als „skandalös“ und „Abzocke“ gegenüber den Verbrauchern.

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„Shrinkflation“ – so schieben die Märkte den Riegel vor

Die Methode, die als „Shrinkflation“ bekannt ist, führt zu einer versteckten Preiserhöhung, da die Menge des Produkts kleiner wird, während der Preis gleich bleibt. Tatsächlich bleiben diese Veränderungen den Verbrauchern oft verborgen, da die Verpackungsgröße gleich bleibt. Durch die Kennzeichnung der Preisänderung direkt am Regal sollen die Verbraucher besser informiert werden.

Auch in Deutschland ist die Zahl der „Mogelpackungen“ gestiegen, wie die Verbraucherzentrale Hamburg berichtet. Im Jahr 2023 wurden 104 neue Produkte registriert, im Vergleich zu 76 im Jahr 2022. Insgesamt stehen über 1.000 Artikel auf der Liste. Diese Entwicklung verärgert die Verbraucher, die bereits mit steigenden Lebensmittelpreisen zu kämpfen haben.

Während Verbraucherschützer neue gesetzliche Regelungen für Supermärkte und Discounter fordern, argumentiert der Handelsverband Deutschland (HDE) dagegen. Er behauptet, dass die bestehende Grundpreisauszeichnung am Regal bereits ausreichend Transparenz für die Verbraucher biete. Die Debatte darüber, wie man am besten gegen die „Shrinkflation“ vorgehen kann, dauert an.